Mehr Sicherheit bei Operationen am Gehirn
Häufig müssen Aussackungen der Hirngefäße, so genannte Aneurysmen, oder Gefäßmißbildungen des Gehirns operativ behandelt werden, weil die Gefäße aufplatzen und zu einer schweren Hirnblutung führen könnten.
Operationen am Gefäßsystem des Gehirns sind allerdings mit besonderen Risiken behaftet, Arterien können sich ungewollt verschließen und einen Schlaganfall auslösen.
Die Klink für Neurochirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unter der Leitung von Professor Dr. Joachim Krauss bietet nun als erste Klinik in der Region Hannover die so genannte ICG-Angiographie an. „Während der Operation kann der Blutfluss in den Gehirngefäßen direkt durch ein speziell dafür ausgerüstetes Operationsmikroskop beobachtet und das Ergebnis sofort überprüft werden“, erklärt PD Dr. Makoto Nakamura, leitender Oberarzt in der Klinik für Neurochirurgie.
Dabei wird die Technik der Indocyaninfluoreszenz genutzt. Über ein spezielles Licht im nicht sichtbaren infraroten Spektrum wird ein Fluoreszenzfarbstoff, der dem Patienten während der Operation intravenös gespritzt wird, zum Leuchten angeregt. Durch die sofortige Bildkontrolle mit der ICG-Angiographie ist eine unmittelbare Korrektur des Gefäßclips bei Aneurysmaoperationen möglich. Komplikationen wie Gefäßeinengungen oder -verschlüsse durch den Clip oder ein ungenügendes Verschließen des Aneurysmas können so vermieden werden.
Bei den bisher eingesetzten bildgebenden Verfahren, wie zum Beispiel der Röntgenangiographie, musste die Operation zur Durchführung dieser Untersuchung unterbrochen werden. Wegen dieser zeitlichen Verzögerungen, der besonderen technischen Anforderungen und der Nebenwirkungen kam diese Methode nicht routinemäßig zum Einsatz. „Die ICG-Angiographie verbessert die Sicherheit während der Operation“, betont Dr. Nakamura.
Weitere Informationen geben Ihnen gern PD Dr. Makoto Nakamura oder Professor Dr. Joachim Krauss unter Telefon (0511) 532-6652
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