Neue Generation Hirnschrittmacher: Weltweit erste Implantation an der Uniklinik Köln

Als Tiefe Hirnstimulation bezeichnet man medizinische Eingriffe in das Gehirn, mit dem Fehlleistungen korrigiert werden können. Diese können von unterschiedlichen Krankheiten herrühren. Etabliert ist die Tiefe Hirnstimulation bereits bei der Parkinson-Krankheit, der Essentielle Tremor (Zittern) oder die Dystonie (Verkrampfungen).

Dem Patienten wird dabei ein Impulsgenerator – der „Hirnschrittmacher“ – im Bereich der Brust oder dem Oberbauch eingesetzt. Dieser erzeugt elektrische Impulse, die durch Leitungen, die unter der Haut verlegt sind in die betroffene Region des Gehirns gelangen.

In der neuen Generation hat das Gerät im Wesentlichen drei Vorteile: es ist wiederaufladbar, die Kabel sind dehnbar und es kann mehrere Stellen im Hirn stimulieren, und das in unterschiedlicher Stärke.

„Neue Dimension der Programmierbarkeit“

„Das gibt uns beispielsweise die Möglichkeit nicht nur den Tremor – also das durch die Parkinson-Krankheit verursachte unwillkürliche Zittern zu mindern, sondern auch auf die die Haltungsstörung einzugehen, die aus einer benachbarten Hirnregion herrührt“ erläutert Lars Timmermann, Professor für Neurologische Bewegungsstörungen an der Klinik für Neurologie der Uniklinik Köln. Leiten wird die Operation der Chirurg Dr. Mohammad Maarrouf aus dem Team von Prof. Sturm. Neurologe Timmermann führt unter der OP neurologische Tests durch, die den Verlauf kontrollieren.

Wiederaufladbar

Bisher mussten die „Hirnschrittmacher“ alle zwei bis fünf Jahre ausgetauscht werden. Diese Operationen waren in 20 Prozent der Fälle mit schweren Komplikationen verbunden (Pneumonien, Halluzinationen, Stürze). Der neue Hirnschrittmacher soll neun Jahre halten und ist – von außen – wieder aufladbar weil Akkubetrieben.

Die Operation findet in der Stereotaxie statt. Prof. Sturm, seit 1988 Lehrstuhlinhaber an der Uniklinik Köln, entwickelte die Klinik und Poliklinik für Stereotaxie und Neurochirurgie zu einer hochtechnisierten Spezialeinrichtung von internationaler Bedeutung.

Für Rückfragen:
Sina Vogt
Leiterin Stabsstelle Kommunikation Uniklinik Köln
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