Neue spektakuläre Bilder aus dem Körperinneren
Das könnte Ärzten dabei helfen, eine genauere Diagnose zu stellen, indem sie nicht nur sehen, wo im Körper sich ein Tumor befindet, sondern auch seine Art und seine Aktivität. Zudem könnte es zeigen, wie der Körper auf verabreichte Medikamente reagiert. Das Gerät mit dem Namen Biograph mMR wurde von Siemens Healthcare entwickelt und jetzt für den klinischen Anwendungstest an das Münchner Klinikum rechts der Isar übergeben.
Mit dem Biograph mMR ist es gelungen, zwei Technologien, die normalerweise nicht nebeneinander funktionieren würden, in einem Gerät zu vereinen: Der MR arbeitet auf Basis eines starken Magnetfeldes und elektromagnetischer Wellen; beim PET werden schwach dosierte radioaktiv geladene Radiopharmaka verwendet, die dem Patienten vor der Untersuchung injiziert wurden. Diese Radiopharmaka reagieren mit dem Körpergewebe. Die daraus resultierende Strahlung wird gemessen und in eine bildliche Darstellung überführt. Entsprechend der Physik, die in diesen beiden bildgebenden Technologien angewendet wird, müssten sich diese Technologien so beeinflussen, dass eine gleichzeitige Bildaufnahme unmöglich wäre. Der Biograph mMR wurde entwickelt, diese physikalische Hürde zu überwinden. Es ist der Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu verdanken, dass die ersten Systeme in Deutschland installiert werden.
Die Kombination beider Verfahren in einem System könnte nun die Diagnose von einer Reihe von Krankheiten revolutionieren wie etwa verschiedene Krebsarten oder Demenz. Am Klinikum rechts der Isar haben klinische Anwendungstests begonnen, um Krankheiten künftig bereits in einem sehr frühen Stadium diagnostizieren zu können. Die Tests helfen dabei, den Verlauf von Krankheiten beobachten zu können und mit den gewonnenen Informationen einen dedizierten Therapieplan für den jeweiligen Patienten zu entwickeln. Außerdem soll das System in der langjährigen Krebs-Nachsorge eingesetzt werden, da die Bestrahlungslast für den Patienten durch das neue System reduziert werden kann. Durch die Kombination der beiden Systeme ist die Untersuchungszeit verglichen mit zwei getrennten Systemen nahezu halbiert. Das gleiche gilt für den Platzbedarf. (IN 2010.11.5)
Die hier genannten Produkte sind noch nicht käuflich zu erwerben. Aufgrund von medizinprodukterechtlichen Vorgaben kann die zukünftige Verfügbarkeit in keinem Land zugesagt werden. Detaillierte Informationen hierzu erhalten Interessenten von der entsprechenden Siemens-Organisation vor Ort.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.siemens.de/innovationAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Miniaturroboter im Konvoi für die endoskopische Chirurgie
Stärker im Team: Miniaturroboter im Millimetermaßstab haben oft nicht ausreichend Kraft, um Instrumente für die endoskopische Chirurgie durch den Körper zu transportieren. Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) schalten nun mehrere…
Die Zukunft personalisierter Robotik
DFKI optimiert Systementwicklung mit hybrider KI und menschlichem Feedback. Die jüngsten Entwicklungen in der Robotik lassen die Vision von Robotern, die als persönliche Assistenten und Interaktionspartner für den Menschen komplexe…
Solarzellen aus Algen
Fossile Kieselalgen könnten zukünftig der Siliziumgewinnung dienen. Die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen erforscht in Kooperation mit der Universität Oran in Algerien die Eignung fossiler Algen als…