Start des EU-Forschungsprojekts APRICOT – Neuartige Implantate für Arthrose-Patienten

Das APRICOT-Projekt wurde im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 863183 aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert. Quelle: Horizont 2020, Europäische Union

Eine der Hauptursachen für die steigende Zahl von Arthrose in ganz Europa ist die älter werdende Bevölkerung. Aber auch der alltägliche Gebrauch mobiler Geräte bei jungen Erwachsenen erhöht die Gefahr einer Fingergelenksarthrose. Daher sind verbesserte Knochenregenerationslösungen dringend erforderlich.

Derzeit verfügbare Implantate werden invasiv eingesetzt. Bei der Operation wird das Gewebe häufig stark verletzt, sodass die Regeneration des Patienten länger dauert. Vor allem stellen die herkömmlichen Implantate nicht die ursprüngliche Beweglichkeit des Gelenkes wieder her, was zu Schmerzen und Unannehmlichkeiten im Alltag der Patienten führen kann.

Das neue Forschungskonsortium APRICOT entwickelt jetzt ein neuartiges, extrem dünnes, selbstschmierendes Implantat, das zwischen den Gelenkflächen des betroffenen Gelenks platziert wird. Es ist minimalinvasiv, knochenschonend und für Patienten jeden Alters geeignet.

Das Fraunhofer IPA übernimmt die anspruchsvolle Herstellung des Implantats mit innovativem Implantatmaterial. Dabei kommt dem Institut sein Knowhow in der Simulation und Herstellung polymerer Venenklappen- und Bandscheiben- Prothesen zugute.

»APRICOT stellt den natürlichen Bewegungsumfang der Fingergelenke wieder her und geht über die bisherigen Implantatlösungen hinaus, um den Patienten zu helfen, in ihren normalen Alltag zurückzukehren«, sagt Professor Martin Browne von der University of Southampton, Großbritannien. Der Koordinator des Projekts ist überzeugt: »APRICOT könnte die Schmerzlast für Millionen von Arthrosepatienten verringern und die Gesundheitssysteme als Ganzes entlasten und somit einen erheblichen gesellschaftlichen Beitrag leisten.«

Ein Team von weltweit führenden Experten in den Bereichen Implantatentwicklung, Oberflächenfunktionalisierung, Additive Manufacturing und Biokompatibilitätsbewertung will diese Vision verwirklichen.

Das APRICOT-Konsortium besteht aus sieben europäischen Partnerinstitutionen aus Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und Schweden. Zum offiziellen Projektstart trafen sich die Wissenschaftler vom 11. bis 12. November 2019 in Southampton.

Steckbrief
Titel: APRICOT – Anatomically Precise Revolutionary Implant for bone Conserving Osteoarthritis Treatment (Deutsch: Anatomisch präzises revolutionäres Implantat zur Knochenerhaltung bei der Osteoarthritis-Behandlung)
Finanzierung: Horizont 2020 FET-Open
Start: 1. Oktober 2019
Dauer: 48 Monate
Budget: 3 253 045 €
Koordinator: Universität Southampton, Großbritannien
Projektpartner: AURORA Medical LTD, Großbritannien; EURICE – European Research and Project Office GmbH, Deutschland; Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Deutschland; Goeteborgs Universitet, Schweden; Universiteit Twente, Niederlande; Universität Southampton, Großbritannien; Technische Universität München, Deutschland
Projektkoordinator: Prof. Martin Browne | Telefon +44 2380593279 | doctor@soton.ac.uk

Dr. rer. nat. Oliver Schwarz | Telefon +49 711 970-3754 | oliver.schwarz@ipa.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA | www.ipa.fraunhofer.de

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Jörg Walz Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

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