Weltkleinste medizinische Videokamera vorgestellt
Der Medizintechnik-Spezialist Medigus hat in Zusammenarbeit mit dem Halbleiterhersteller Tower Semiconductor die nach eigenen Angaben kleinste medizinische Videokamera der Welt entwickelt.
Das Gerät misst inklusive Gehäuse lediglich 1,2 mal fünf Millimeter. Der darin verbaute CMOS-Bildsensor wird in einem 0,18 Mikron-Prozess gefertigt und ist lediglich 0,7 mal 0,7 Millimeter klein.
Die Neuentwicklung soll vor allem in Einweg-Endoskopen zum Einsatz kommen, wie sie etwa bei Magen-Darm-Untersuchungen, in der Bronchoskopie, im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, der Chirurgie und in der Orthopädie Anwendung finden. Experten prognostizieren dem Markt für derartige Geräte großes Potenzial. Für nächstes Jahr rechnet man mit einem Marktvolumen von einer halben Mrd. Dollar bei einer Wachstumsrate von 15 Prozent.
Erste Testmuster sollen bereits an medizinische Einrichtungen verschickt worden sein. Die Massenproduktion der Kamera soll Mitte nächsten Jahres starten. Der CMOS-Sensor wird von Tower Semiconductor im israelischen Migdal Haemek gebaut und dann von Medigus in die Kamera integriert. „Die neue Kamera und der einzigartige Sensor bedeuten einen Durchbruch auf dem Feld der Endoskopie. Sie eröffnet durch die geringe Größe eine Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten“, so Medigus-Generaldirektor Elazar Sonnenschein.
Neben der Größe konnten die beiden Firmen durch ihre Zusammenarbeit auch die Kosten für Einwegendoskope senken. „Durch die Kombination unseres Sensors mit dem Know-how im Bereich der Miniaturisierung, über das Medigus verfügt, haben wir die günstigste High-Performance-Kamera entwickelt, die derzeit auf dem Markt verfügbar ist“, sagt Avi Strum, Generaldirektor bei Tower.
Einwegendoskope würden vor allen Dingen auch hohe Margen abwerfen und dem Unternehmen für die nächsten Jahre hohe Umsatzzahlen bescheren, prognostiziert er.
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