Zuhause mit digitaler Hilfe gesund werden

Dr. Songül Secer zeigt ein Tele-EKG-Gerät, wie es im Projekt „smartreha" zum Einsatz kommt. Foto: DEGEDI, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule

„Seit Anfang Juli binden wir Patienten aus verschiedenen medizinischen Einrichtungen für die Telemedizin ein“, so Stephan von Bandemer zum Stand des Projekts „smartreha“.

Er ist Mitarbeiter am Institut Arbeit und Technik (kurz: IAT) der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen und setzt sich für den digitalen Fortschritt innerhalb des Gesundheitswesens ein.

Bei „smartreha“ geht es darum, Patienten raum- und zeitunabhängig optimal behandeln zu können und gleichzeitig die Kosten gegenüber stationären Reha-Maßnahmen zu senken.

Das Projekt „smartreha“ hat sich auf zwei Krankheitsbilder fokussiert: Koronare Herzerkrankung (kurz: KHK) und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (kurz: COPD). Patienten können drei bis sechs Monate – je nach Krankheitsbild – eine telemedizinische Rehabilitation in Anspruch nehmen.

Zusammen mit dem telemedizinischen Zentrum der „Deutschen Gesundheitsdienste“ in Bochum werden Trainingspläne erstellt und lebenswichtige Körperfunktionen der Patienten während des Trainings überwacht.

Die ärztliche Betreuung übernehmen die Spezialisten im telemedizinischen Zentrum in Abstimmung mit den behandelnden Haus- und Fachärzten des jeweiligen Patienten.

Durch das begleitete Training und Coaching können die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität der Patienten verbessert und Rückfälle vermieden werden. Wartezeiten auf einen verfügbaren Rehaplatz gehören der Vergangenheit an.

Nicht nur die Rehabilitationsangebote sollen digital begleitet werden, auch das regionale Daten- und Terminmanagement innerhalb des Behandlungsprozesses soll in dem Projekt verbessert werden.

Eine einrichtungsübergreifende Akte macht Informationen für alle um die Rehabilitation herum beteiligten Einrichtungen gleichermaßen verfügbar. Dadurch kann die Versorgung effizienter ablaufen.

Das Projekt „smartreha“ gehört zum Verbundprojekt „connect.emscherlippe“ und will bis zum Projektende 2021 die regionale Gesundheitswelt Stück für Stück digitaler, kostengünstiger und praktikabler gestalten. Stephan von Bandemer hat eine positive Sicht auf die digitale Zukunft des Gesundheitswesens: „Wenn wir die Digitalisierung gezielt für die Unterstützung der Versorgungsprozesse nutzen, werden davon Patienten wie auch Beschäftigte profitieren. Und ganz nebenbei wird so die Wirtschaftlichkeit verbessert.“

Stephan von Bandemer, Institut „Arbeit und Technik“ an der Westfälischen Hochschule, E-Mail bandemer@iat.eu

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Dr. Barbara Laaser idw - Informationsdienst Wissenschaft

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