Grüne Baden-Württemberg: Erdwärme besser nutzen
Stuttgart: In Baden-Württemberg kommen die Dinge in Bewegung. Die Landesregierung aus CDU und FDP hatte bislang keine Möglichkeiten gesehen, die Tiefe Geothermie in ihre Förderprogramme aufzunehmen und es auch abgelehnt, Mittel aus dem Marktanreizprogramm des Bundes kozufinanzieren, wie sie noch einmal in einem Schreiben an die Geothermische
Grüne Baden-Württemberg: Erdwärme besser nutzen
Stuttgart: In Baden-Württemberg kommen die Dinge in Bewegung. Die Landesregierung aus CDU und FDP hatte bislang keine Möglichkeiten gesehen, die Tiefe Geothermie in ihre Förderprogramme aufzunehmen und es auch abgelehnt, Mittel aus dem Marktanreizprogramm des Bundes kozufinanzieren, wie sie noch einmal in einem Schreiben an die Geothermische Vereinigung vom März dieses Jahres ausdrücklich betont hatte. Die Bundesmittel sind so ausgelegt, dass eine Mitfinanzierung des jeweiligen Bundeslandes erforderlich ist, um die Projekte ans Laufen zu bringen. Ein Antrag der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen auf Aufstockung der Mittel für erneuerbare Energieträger war bereits in den Ausschüssen stecken geblieben.
Für die Grünen war das Anlass genug, dieses Thema im Rahmen der Landespressekonferenz erneut zur Sprache zu bringen. Landtagsabgeordneter Walter Witzel verwies dabei auf das große geothermische Potenzial im Lande, vor allem im Oberrheingraben und in Oberschwaben aber auch auf die Möglichkeiten der oberflächennahen Geothermie mit Erdwärmesonden. Besonders interessant schienen ihm die Aussichten, im „Ländle“ demnächst geothermischen Strom produzieren zu können. „Die nötige Technologie ist vorhanden,“ so Witzel. Er verwies darauf, dass zur Erschließung dieser Ressourcen noch geologische Untersuchungen notwendig seien.
Helmut Tenzer, der Vorsitzende der Geothermischen Vereinigung, verwies in der Landespressekonferenz auf die Möglichkeiten, die sich aus dem Erneuerbare Energien Gesetz für den geothermischen Strom ergeben und Investitionen in entsprechende Kraftwerke auf wirtschaftliche Beine gestellt werden können. Mit 8000 Megawatt installierter Kraftwerksleistung werde weltweit immer noch mehr Strom aus Erdwärme als aus der Windenergie produziert. Die gegenwärtige Haltung des Landes erschwere aber leider auch den Transfer und die Weiterentwicklung von Ergebnissen und Erfolgen aus der Hot-Dry-Rock-Forschung in die praktische Anwendung hinein. Ein entsprechendes Projekt sei beispielsweise von den Stadtwerken Bad Urach geplant.
Ob auf falschem Fuß erwischt oder vielleicht doch eine Kehrtwende? Ein Sprecher des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums reagierte jedenfalls auf die Kritik der Grünen mit dem Hinweis, bei größeren Tiefbohrungen könne das Land bis zu 40 Prozent der Investitionskosten fördern. Genau das war bislang immer strikt abgelehnt worden. (WB)
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