Neuartige Fernerkundungssatelliten untersuchen Bodenversiegelung
Institut für Umweltwissenschaften der Hochschule Vechta entwickelt Datenanalysemethoden für Hyperspektrale Sensoren in der Fernerkundung.
VECHTA. Mit der Untersuchung neuer Fernerkundungssensoren für die Analyse von Umweltveränderungen beauftragte das Deutsche Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn jetzt die Geoinformatikgruppe des Instituts für Umweltwissenschaften (IUW) der Hochschule Vechta.
Im kommenden Frühjahr startet der erste so genannte Hyperspektralsatellit ins All. Hyperspektrale Sensoren zeichnen ein Bild der Erde in Hunderten von spektralen Kanälen, ähnlich den Schichten eines Standardfarbfilms oder den Rot-Grün-Blau-Kanälen eines Bildschirms. Mit seinen etwa 200 Farbkanälen jedoch leitet der neuartige Sensor weitaus präzisere Information über die Erdoberfläche und ihre Vegetation ab, als dies bislang möglich war. Dies schafft neue Bedingungen für die Datenanalyse. „Die Entwicklung solcher Fernerkundungssatelliten, die immer detaillierter die Erde aufnehmen und vermessen, verlangt neue Auswertetechniken, die wir in Vechta entwickeln und anwenden werden,“ so Institutsdirektor und Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Manfred Ehlers.
Das IUW will mit der neuen Technik versiegelte Flächen in Stadtgebieten aus dem Weltall bestimmen und analysieren. „Wir arbeiten dabei eng mit der Stadt Osnabrück zusammen, die mit dem Thema Boden an der Weltausstellung EXPO 2000 beteiligt war und die Entwicklung von kommunalen Umweltinformationssystemen als eine Aufgabe für die Zukunft ansieht“, so Projektmitarbeiter Diplom-Geograph Matthias Möller. Städte und Gemeinden sind mit der Neufassung des Baugesetzbuches seit 1998 dazu verpflichtet, mit dem Gut Boden sparsam und schonend umzugehen. Zudem gilt seit 1999 das neue Bundesbodenschutzgesetz, welches nachhaltig die Funktionen des Bodens sichern oder wiederherstellen soll. Diese neue Gesetzeslage zwingt die Gemeinden als Aufsichtsbehörden, die Versiegelung ihrer Verwaltungsgebiete großmaßstäbig und flächengenau zu ermitteln und einheitlich zu dokumentieren. Eine solche Datenbasis steht den Kommunen bislang noch nicht zur Verfügung.
Das Projekt wird mit insgesamt 370.000,- DM gefördert und erstreckt sich über zweieinhalb Jahre. Ein Teil der Mittel dient der Beschäftigung von Studierenden der Umweltwissenschaften, die als studentische Mitarbeiter bei Vergleichskartierungen vor Ort und bei der Erstellung von Auswertungsprogrammen eingesetzt werden. IUW-Direktor Ehlers: „Das Institut für Umweltwissenschaften hat allein in diesem Jahr weit über 1 Million DM Projektmittel eingeworben und etabliert sich immer stärker als Kompetenzzentrum für Umweltforschung, insbesondere beim Einsatz moderner Geoinformatik-Verfahren wie der Fernerkundung oder der digitalen Bildverarbeitung.“
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