Umweltmanagementsysteme – Fortschritt oder heiße Luft?

Umweltmanagementsysteme sind ein Markenzeichen für zukunftsorientierte Unternehmensführung. Die Erfahrungen im In- und Ausland zeigen aber auch: Damit Unternehmen freiwillig ein Umweltmanagementsystem einführen, muss die Politik klare Umweltziele setzen und ökonomische Anreize für eine nachhaltige Wirtschaftsweise schaffen. Freiwillige Umweltmanagementsysteme wie das EG-Umweltaudit sind umso erfolgreicher, je größer die ökonomischen Vorteile für die Unternehmen sind. Das zeigt ein Wissenschaftlerteam um Prof. Dr. Ulrich Steger von der European Business School, Oestrich-Winkel, im jetzt veröffentlichten Buch „Umweltmanagementsysteme – Fortschritt oder heiße Luft?“. Die Autoren geben einen praxisnahen Rund-um-Überblick und einen Ausblick zu Umweltmanagementsystemen. Das Buch wird vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt herausgegeben. Es ist im Buchverlag der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH erschienen (ISBN 3-89843-002-2), im Buchhandel erhältlich und kostet 78,- DM.

In den letzten fünf Jahren haben in Deutschland rund 3.500 und weltweit über 20.000 Unternehmen ein standardisiertes Umweltmanagementsystem aufgebaut und gemäß EG-Umweltaudit-Verordnung (EMAS) und/oder internationaler Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifizieren lassen. Trotz dieser Erfolge macht es eine Fülle unterschiedlicher Veröffentlichungen und Meinungen dem (Umwelt-) Manager schwer, den Überblick bei diesem Thema zu behalten und neue Trends zu erkennen. Was ist wirklich dran an Umweltmanagementsystemen? Was bringen sie den Unternehmen? Sorgen sie tatsächlich für eine kontinuierliche Verbesserung des Umweltschutzes? Oder ist das Ergebnis eher ein „gut gemanagter Stillstand“? Die Autoren versuchen, auf diese Fragen Antworten zu geben. Sie analysieren den unternehmerischen Alltag, zeigen die Entwicklungsmöglichkeiten von Umweltmanagementsystemen und die künftigen Herausforderungen für Umweltmanager. Schließlich werden in dem Buch auch Anregungen für die langfristige Gestaltung von Umweltmanagementsystemen gegeben.

Die Autoren zeichnen kein rosiges Bild von Umweltmanagementsystemen, bestätigen aber: Umweltmanagementsysteme leisten einen wirksamen Beitrag zur Umweltentlastung und Ressourcenschonung. Zusätzlich erleichtern sie die Berücksichtigung des Umweltschutzes entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Durch die standardisierte Herangehensweise lassen sich über Branchen und nationale Grenzen hinweg Kommunikations- und Kooperationsbarrieren zwischen den Unternehmen überwinden. Zudem können zielorientierte Umweltmanagementsysteme – wie EMAS – mehr Dynamik in den Umweltschutz bringen. Denn wenn transparent wird, welch anspruchsvolle ökologische Ziele gut gemanagte Unternehmen realisieren, ohne dabei ihre wirtschaftliche Basis zu vernachlässigen, kann daraus ein Wettbewerb um ökoeffiziente Produktionsweisen entstehen.
Der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, sagte zur Veröffentlichung des Buches: „Standardisierte Umweltmanagementsysteme leisten einen Beitrag für eine nachhaltige, also dauerhaft umweltgerechte Entwicklung. Bei ihrer Anwendung sind wir in einem offenen Prozess, von dem wir nur eines wissen: Einen Weg zurück gibt es nicht und darf es auch nicht geben, wenn der Umweltschutz im Zeitalter der Globalisierung nicht den Kürzeren ziehen soll.“

Berlin, den 17.08.2000

„Umweltmanagementsysteme – Fortschritt oder heiße Luft?“ (ISBN 3-89843-002-2) gibt es zum Preis von 78,- DM im Buchhandel, aber auch direkt bei: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Verlagsbereich Buch, 60267 Frankfurt am Main, Telefon: 069/7591 – 11 12; Fax 069/ 7591 – 2187, Buchshop http://www.fazbuch.de

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Karsten Klenner

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