Ökobilanz: Getränkekartons mit Mehrweg ebenbürtig
„Deutliche Verbesserungen“ bei allen Verpackungssystemen
Eine neue Ökobilanz über verschiedene Verpackungssysteme für alkoholfreie Getränke und Wein hat die ökologische Gleichwertigkeit von Getränkekartons mit Mehrwegbehältern bestätigt. Die vom Umweltbundesamt (UBA) in Berlin in Auftrag gegebene Erhebung der aktuellen Umweltdaten untermauert damit die Ergebnisse einer ähnlichen Studie von vor zwei Jahren. Eine erste Ökobilanz für Milchverpackungen war bereits Mitte der 90er Jahre ebenfalls zu diesem Resultat gelangt. Generell attestiert die neue Studie positive Fortschritte bei allen Verpackungssystemen.
Während die Erhebung aus dem Jahr 2000 jedoch nur den damaligen Ist-Zustand in Sachen Umweltverträglichkeit analysierte, verfolgt die nun vorgelegte Ökobilanz darüber hinaus ein weiteres Ziel: In ihr wurden daher nicht nur die seitherigen Veränderungen der einzelnen ökologischen Eigenschaften von Verpackungen berechnet. Vielmehr flossen in die Analyse auch die ökologischen Zukunftsperspektiven der untersuchten Systeme unter Berücksichtigung verschärfter gesetzlicher Rahmenbedingungen mit ein. In diesem Zusammenhang werden in den nächsten Jahren vor allem die Bereiche Transport (neue Abgasnormen für Lkws) und Entsorgung (thermische Behandlung von Abfall vor Deponierung) eine wesentliche Rolle spielen.
Erneut kommt die diesjährige Untersuchung zu dem Schluss, dass „sich zwischen den bestehenden Glas-Mehrwegsystemen und Getränkekartons bei stillem Mineralwasser und anderen kohlesäurefreien Getränken sowie Wein kein entscheidender ökologischer Vor- oder Nachteil erkennen lässt“. Damit bleibt der Getränkekarton in den untersuchten Segmenten das einzige Einwegsystem, das vom Bundesumweltministerium als ökologisch vorteilhaft bewertet wird. Im Vergleich zur Ökobilanz aus dem Jahr 2000 attestieren die Wissenschaftler allen untersuchten Verpackungssystemen „deutliche Verbesserungen.“
Bei Getränkekartons sei diese Optimierung – so das UBA – in erster Linie auf eine Verringerung des Verpackungsgewichts zurück zu führen. Aber auch die hohen Recyclingkapazitäten und -quoten für die Kartons sind als positive Entwicklungen berücksichtigt. „Optimale Transporteigenschaften und ein hoher Energiewert verschaffen den Kartons zusätzlich gute Voraussetzungen, um auch in Zukunft den ökologisch vorteilhaften Verpackungen zugerechnet zu werden“, heißt es.
Laut der aktuellen Studie tragen die Transportentfernungen von den Abfüllern zu den Verbrauchern „in einem erheblichen Maße zu den Ergebnissen der Ökobilanz bei.“ Bei den schweren Mehrwegverpackungen mit der Notwendigkeit zum Rücktransport trete dieser Einfluss besonders in Erscheinung. Mit einem durchschnittlichen Gewicht von nur 28 Gramm pro 1-Liter-Verpackung sowie der Entsorgung bzw. Sammlung zwecks anschließender Wiederverwertung direkt in den Haushalten fahren Getränkekartons hier klare Umweltvorteile ein.
In Deutschland fallen pro Jahr rund 15 Mio. Tonnen Verpackungsabfälle an. Etwa 2,3 Mio. Tonnen davon sind Getränkeverpackungen, in die jährlich über 39 Mrd. Liter Getränke (Wasser, Säfte, Erfrischungsgetränke, Wein) und Konsummilch abgefüllt werden.
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