Eigenschaften gentechnisch veränderter Bäume sind oft instabil

Umweltbundesamt veröffentlicht Studie zur Genstabilität

Die Eigenschaften und Merkmale gentechnisch veränderter Bäume sind nicht immer von Dauer. Für Bäume ist dies besonders kritisch, weil sie wegen ihrer langen Lebenszeit schwierig zu testen und zu kontrollieren sind. Eine Markteinführung transgener Bäume in Europa ist aus Sicht des Umweltbundesamtes (UBA) wegen der ungelösten Sicherheitsfragen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu verantworten. Im Auftrag des UBA gingen die Autoren Thomas Pickard und André de Kathen von BioTechConsult, Berlin, den Ursachen für die Instabilität auf den Grund. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass gentechnisch veränderte Lebewesen über die natürliche Schwankungsbreite hinaus zusätzlichen Einflüssen unterliegen, die zu Veränderungen der Merkmalsausprägung eines Individuums führen. Davon sind auch genetische Veränderungen betroffen, die zur Sterilität führen und somit Sicherheit vor ungewolltem Auskreuzen und Ausbreiten bieten sollen.

Im Rahmen der Sicherheitsforschung zur Gentechnik fördert das UBA ein Verbundprojekt mit dem Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, das unter anderem den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Genstabilität verschiedener transgener Gehölzarten untersucht. Das Projekt soll dazu beitragen, die Grundlagen für die Risikobewertung bei der Freisetzung und dem Inverkehrbringen gentechnisch veränderter Gehölze zu verbessern, denn: Im Gegensatz zu den raschen Fortschritten bei der Entwicklung transgener Bäume ist das Wissen über deren langfristige Wirkungen auf die Umwelt nach wie vor sehr lückenhaft.

Verschiedene Forst-, Obst- und Ziergehölze werden bereits gentechnisch verändert. Die Bandbreite reicht vom herbizidresistenten Weihnachtsbaum über verschiedene Krankheits- und Schädlingsresistenzen bis zur Schwermetall aufnehmenden Pappel. Auch in Deutschland finden Freisetzungsversuche mit transgenen Bäumen statt – unter strengen Sicherheitsauflagen.

Die Verbreitung gentechnisch veränderter Bäume muss verhindert werden, um ein Risiko für unsere heimischen Wälder zu vermeiden. Deshalb setzt die Forschung hier auf so genannte biologische Sicherheitssysteme. Diese Systeme wirken in der Pflanze und machen sie steril, also vermehrungsunfähig. Ob und wie dies für langlebige Organismen – wie Bäume – sichergestellt werden kann, ist noch mit vielen Fragen behaftet. Da es gegenwärtig noch kein ausreichend stabiles biologisches Sicherheitssystem für Bäume gibt, müssen, um das Risiko einer Ausbreitung in der Umwelt so gering wie möglich zu halten, mindestens zwei verschiedene Systeme, zum Beispiel zwei unterschiedlich wirkende Sterilitätsmechanismen, in einer Pflanze kombiniert werden.

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Ulrike Bauer idw

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