Nachkommen nationales Naturerbe noch nachhaltiger nahe bringen

Die Solarfabrik des Unternehmers Georg Salvamoser: Hier werden die Photovoltaikmodule im industriellen Maßstab hergestellt.


Deutsche Bundesstiftung Umwelt will Naturschutz breiteren Raum
geben – Förderleitlinien ergänzt – In zehn Jahren 107 Millionen Mark
investiert

   Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, will
zukünftig dem Naturschutz im Kanon ihrer Förderaktivitäten breiteren
Raum geben und mit herausragenden Projekten von gesamtstaatlicher
Bedeutung helfen, das nationale Naturerbe zu bewahren oder wieder
herzustellen. Das Kuratorium der größten Umweltstiftung Europas
beschloss unter Vorsitz von Bundesbankpräsident i.R. Prof. Dr. Hans
Tietmeyer, Satzung und Förderleitlinien zu ergänzen. Danach können
Vorhaben finanziell unterstützt werden, die Lebensräume oder
wildlebende Arten schützen sowie einer natürlichen,
standortspezifischen, genetischen Vielfalt und einer nachhaltigen
Nutzung von Arten und Ökosystemen dienen. In Umwelttechnik,
-forschung und -kommunikation hat die Stiftung, die nach dem Verkauf
der ehemals bundeseigenen Salzgitter AG mit 2,5 Milliarden Mark am 1.
März 1991 die Arbeit aufgenommen hatte, bisher 4.100 Projekte mit 1,7
Milliarden Mark unterstützt.
  
   Stiftungsgeneralsekretär Fritz Brickwedde machte in einer
Pressemitteilung deutlich, dass die DBU bereits im ersten Jahrzehnt
ihrer Existenz 175 Naturschutzprojekte mit rund 107 Millionen Mark
unterstützt habe. Darüber hinaus seien im DBU-Stipendienprogramm 46
Doktorarbeiten zu Naturschutzthemen finanziert worden, so dass dieser
Komplex rund 7,5 Prozent an der gesamten DBU-Förderung ausmache.
Dabei sei es etwa um die Entwicklung naturschutzgerechter
Landnutzungsformen, die Revitalisierung von Flüssen und Bächen und
die Renaturierung von Niedermooren gegangen.
  
   Auch der Aufbau von Umweltbildungszentren wie der Blumberger
Mühle, der Burg Lenzen (beide Brandenburg), der Artenschutzschule
Metelen (Nordrhein-Westfalen), dem Nationalpark-Haus Sächsische
Schweiz oder dem Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern
(Bayern) sei unterstützt worden. Eine Auswahl solcher innovativen und
praxisnahen Projekte dokumentiere die Broschüre "Naturschutz" der
DBU, die gerade druckfrisch vorliege.
  
   Um diesen Ansatz neben der bisherigen Tätigkeit zu intensivieren,
seien Satzung und Förderleitlinien nach umfassenden
Expertenanhörungen angepasst worden. Die nun zur Abteilung
"Umweltforschung und Naturschutz" umstrukturierte bisherige Abteilung
Umweltforschung werde sich vor allem um den Naturschutz in der
genutzten Kulturlandschaft kümmern, was einen wichtigen Ansatz zur
Sicherung des nationalen Naturerbes und Aufrechterhaltung der
biologischen Vielfalt bedeute.
  
   Dabei werde es im Schwerpunkt um die Bewahrung und
Wiederherstellung des Naturschutzpotenzials in genutzten Landschaften
gehen, um die Sicherung von Lebensräumen mit hohem
Naturschutzpotenzial für Pflanzen und Tiere, um das Entwickeln und
Umsetzen von Schutz- und Managementkonzepten für Lebensräume, die
durch historische Landnutzungsformen entstanden sind, um die
Entwicklung und Erprobung von Naturschutzkonzepten in besiedelten
Räumen sowie um die langfristige Sicherung und Wiederherstellung
ausgewählter Naturlandschaften und Schutzgebiete.
  
   Die Projekte müssten von herausragender überregionaler oder
länderübergreifender Bedeutung sein oder sie zumindest erlangen
können und erkennen lassen, dass die zu schützenden Pflanzen, Tiere
und Lebensräume dauerhaft gesichert werden könnten.
  
   Die neuen Förderleitlinien und die Broschüre "Naturschutz" können
kostenlos bei der Stiftung (An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, Tel.:
0541/9633-0, Fax: 0541/9633-190, E-Mail: info@dbu.de) angefordert
werden.

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