Ein Ausflug zu den Böden Deutschlands

Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (rechts) eröffnet zusammen mit Industriepartnern, hier Dr. Klaus Enßlin, Vorstand des Raumfahrtunternehmens Astrium, den internationalen Kongress für Satellitennavigation "Mercatorpark" in München.


Boden-Reiseführer des Umweltbundesamtes erschienen

Böden: Wir leben, wohnen und arbeiten mit und auf ihnen. Trotzdem sind sie uns fast unbekannt. Böden genauer kennen zu lernen, ist gar nicht so schwer. Die Neugierde kann jetzt befriedigt werden. Ein neuer Reiseführer "Zu den Böden Deutschlands", herausgegeben vom Umweltbundesamt, erlaubt sozusagen einen Blick unter die Füße. Er lädt zum Besuch von 49 Objekten in 12 Bundesländern ein. Detailliert werden Bodenlehrpfade, Bodendenkmäler sowie bodenkundliche Museen vorgestellt. Und der reich bebilderte Reiseführer, der kostenlos an Interessenten versandt wird, macht auch deutlich, dass Böden die Lebensgrundlage für uns Menschen, die Fauna und Flora sind. Er erlaubt einen Blick auf die schönen Seiten unserer Bodenkultur, regt zum Nachdenken über Bodenbewusstsein und nachhaltigen Bodenschutz an.

Wussten Sie schon dass,..

  • … es 100 bis 300 Jahre dauert, bis in unserer Klimazone eine Humusschicht von 1 Zentimeter Dicke entsteht? Für eine hohe Fruchtbarkeit unserer Ackerböden benötigen wir eine Humusschicht von immerhin 30 bis 40 Zentimeter Dicke!

  • … der Boden bundesweit pro Jahr und Hektar rund 1000 Kubikmeter Grundwasser neu bildet und dabei überwiegend Trinkwasserqualität erreicht wird?

  • … für 95 % aller Insekten in ihrer Entwicklung ein bodenbewohnendes Stadium lebensnotwendig ist?

  • … in der oberen Bodenschicht (30 cm) eines fruchtbaren Bodens pro Quadratmeter eine Billiarde Bakterien leben? Würde man diese "Zwerge" zu einer langen Kette aneinander reihen, so könnte man sie 25 mal um den Erdball legen.

  • … auf einem Hektar einer Allgäuer Wiese so viele Regenwürmer und andere kleine Bodentierchen leben, dass ihr Gewicht adiert, dem zweier Kühe entsprechen würde?

  • …ein Boden darüber Auskunft geben kann, wann genau und warum im 14. Jahrhundert eine der größten Hungersnöte auf unserem Kontinent ausbrach?

  • … bei planierten Böden auf unseren Skipisten die Fähigkeit der Böden Wasser zu speichern bis zu 10 mal geringer ist?

  • … wir täglich 129 Hektar Boden für Siedlungs- und Verkehrsfläche verlieren?

Diese und viele andere interessante Fragen beantwortet der vorliegende Reiseführer. Er ist nach Bundesländern gegliedert und enthält konkrete Tipps zu Bodenlehrpfaden, Boden-Museen, Bodenprofilen, Bodendenkmälern, seltenen Böden – sogar aus den Nachbarländern Niederlanden und Schweiz.

Bodenschutz funktioniert nur, wenn wir erkennen, was es zu schützen gilt. Boden ist ein endliches Gut, das mit Wasser und Luft die Grundlage des Lebens darstellt. Dieser Gedanke sollte jedem bewusst werden und auf der Reise "Zu den Böden Deutschlands" lässt sich das auf angenehme Weise erfahren.

! Die Veröffentlichung "Reiseführer – Zu den Böden Deutschlands" umfasst 164 Seiten und kann kostenfrei beim Umweltbundesamt, Zentraler Antwortdienst (ZAD), Postfach 33 00 22, 14191 Berlin, Fax: 030/ 8903 2912, bestellt werden.

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Karsten Klenner idw

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