"Ich schloss meine Augen und betete zu Gott"
„Ich schloss meine Augen und betete zu Gott“. Dieses Zitat stammt von Marianna Gonzalez, 58, aus Nicaragua, die auf Einladung von Greenpeace heute auf der Klimakonferenz in Bonn über ihre dramatische Erfahrung mit den Auswirkungen des Klimawandels berichtet. Frau Gonzalez hat hautnah erleben müssen, wie der Hurrikan „Mitch“ am 30. Oktober 1998 ihr Heimatdorf El Porvenir dem Erdboden gleichmachte. Wie durch ein Wunder überlebten sie und der enge Kreis ihrer Familie das Unglück. „Mitch“ wütete zwischen dem 26. und 31. Oktober 1998 über Mittelamerika. Bei dem verheerenden Wirbelsturm kamen über 9.000 Menschen ums Leben.
Auch Phillip Oconnor, Tauchlehrer auf den Fidji Inseln, ist der Greenpeace-Einladung gefolgt und berichtet, wie eines der außergewöhnlichsten Korallenriffe der Welt langsam abstirbt. „In den letzten drei, vier Jahren habe ich Veränderungen am Riff bemerkt“, sagt Oconnor. „Das Riff sieht anders aus, die Korallen sterben. Die Fische, die wir gewöhnlich beobachten, sind nicht mehr zu sehen.“
Beide Schicksale sind auf die vom Menschen verursachte Klima-Erwärmung zurückzuführen. Die Berichte von beiden sind Teil des Greenpeace-Projektes „Climate Witness“ (Klimazeuge), mit dem die Umweltorganisation auf dem Bonner Klimagipfel auf die schon jetzt dramatischen Folgen des Klimawandels aufmerksam machen will. „Das Schicksal dieser beiden Betroffenen soll den Delegierten und Politikern in Bonn vor Augen führen, dass hinter dem Klimawandel Menschenleben stehen,“ sagt Karsten Smid, Klimaexperte bei Greenpeace. „Die Stimmen der Klimazeugen sollen mitten in die Konferenz getragen werden.“
Nicht jeder Hurrikan ist auf den globalen Treibhauseffekt zurückzuführen. Neu beim Hurrikan „Mitch“ aber waren seine Dauer, verbunden mit außergewöhnlich heftigen und anhaltenden Regenfällen, sowie die Größe des betroffenen Gebietes. Auch das Absterben der Korallenriffe hängt mit dem Anstieg der Temperatur zusammen. Die aufgewärmte Atmosphäre führt zu einer höheren Oberflächentemperatur der Ozeane. Korallen reagieren darauf sehr empfindlich. Die Folge ist ein Ausbleichen der Riffe und das Verschwinden unzähliger weiterer Pflanzen und Fischarten. Die Temperatur der tropischen Ozeane ist in den letzten hundert Jahren um durchschnittlich ein Grad Celsius gestiegen. Greenpeace fordert angesichts der rasanten Klimaerwärmung und der schon jetzt fatalen Folgen für Mensch und Natur, dass wenigstens das Kyoto-Protokoll zügig ratifiziert wird.
Im Rahmen des „climate witness“ Projektes hat Greenpeace in den vergangenen Monaten Hunderte von Kurzinterviews mit Menschen aus aller Welt gefilmt, die vom Treibhauseffekt entweder bereits betroffen oder unmittelbar bedroht sind. In ihren Statements fordern sie Politiker und Delegierte der Bonner Konferenz zum Handeln auf. Die Bilder und Interviews werden bis zum Ende der Konferenz auf 24 Fernsehern ausgestrahlt sowie als Videokopie den über hundert Delegationen übergeben.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.greenpeace.de/klimaAlle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz
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