Zukünftige Herausforderungen an der Elbe
Die Umsetzung der ökonomischen Aspekte der Wasserrahmenrichtlinie – Zukünftige Herausforderungen an der Elbe ist der Titel eines internationalen Workshops, der im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vom Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement der Universität Leipzig veranstaltet wird. Zeit: 07. Juli 2005 bis 08. Juli 2005
Teilnehmer sind insbesondere Wissenschaftler und Praktiker aus dem Einzugsgebiet der Elbe, aber auch aus anderen internationalen Flusseinzugsgebieten in Europa. Die Veranstaltung soll die Kooperation zwischen Gewässerschützern und Ökonomen im Elbegebiet fördern und das gemeinsame Vorgehen, sowohl inhaltlich als auch zeitlich, koordinieren. Das Sächsische Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft unterstützt das Anliegen.
Die europäische Wasserrahmenrichtlinie
Hintergrund ist die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Mit dieser europäischen Rechtsvorschrift wird in der ganzen EU die Gewässerbewirtschaftung neu organisiert. Maßgebend sind nicht mehr wie bisher Länder- oder Verwaltungsgrenzen, sondern die Bewirtschaftung soll sich an den natürlichen Flusseinzugsgebieten orientieren. Eingriffe in die Gewässer, Nutzungsbeschränkungen, Ge- und Verbote, die einen guten Zustand des Gewässers gewährleisten sollen, sind auf ihre Kosteneffizienz zu untersuchen. Einzuleitende Maßnahmen sollen im Flussgebiet möglichst dort realisiert werden, wo sie die geringsten Kosten verursachen oder den größten Nutzen stiften. Damit erhalten ökonomische Kriterien eine neue zentrale Rolle in der Wasserbewirtschaftung.
Zu lösende Probleme
Im Rahmen einer Bestandsaufnahme haben die EU-Mitgliedstaaten im letzten Jahr eine erste ökonomische Analyse nach Brüssel berichtet. Dabei sind viele Punkte offen geblieben. Mehr als früher sind fachlicher Austausch und enge Kooperation notwendig, sowohl zwischen Ökologen und Ökonomen, als auch zwischen Bundesländern und auf internationaler Ebene in den Flussgebieten um z.B. folgende Probleme zu lösen:
Aus der wirtschaftlichen Analyse im Elbegebiet sollen Anreize für eine effiziente Ressourcennutzung abgeleitet werden: auf welche Weise sind dazu Kosten und Nutzen zu ermitteln, so dass vergleichbare Bewertungen im Flussgebiet möglich sind?
Auch zum Vergleich der Kosteneffizienz von einzelnen Bewirtschaftungsmaßnahmen sind abgestimmte Kriterien erforderlich.
Wie sollen in der wirtschaftlichen Analyse Subventionen für Wasserdienstleistungen berücksichtigt werden? Für solche Subventionen hat es zu verschiedenen Zeiten in den Ländern unterschiedliche Förderkriterien gegeben.
Wann ist das Ziel, der gute Zustand eines Gewässers, nur unter unverhältnismäßig hohen Kosten zu erreichen und deshalb eine Ausnahme in der Bewirtschaftung erforderlich?
Diese Punkte sind nicht nur ein Problem für die Wasserwirtschaftsverwaltungen, sondern werfen auch für die Wissenschaft neue Fragen auf. Um hier ein Forum für die gemeinsame Diskussion zu schaffen, haben das Bundesumweltministerium und die Universität Leipzig mit Unterstützung des Sächsischen Umweltministeriums die Initiative zu dieser Veranstaltung ergriffen.
Weitere Informationen:
Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement
Prof. Dr.-Ing. Robert Holländer
Telefon: 0341 97-33871
E-Mail: hollaender@wifa.uni-leipzig.de
Britta Pielen
Telefon: 0341 97-33876
E-Mail: pielen@wifa.uni-leipzig.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-leipzig.de/~iirm http://www.uni-leipzig.de/~dbusp/neu/html/deu/event/19.htmlAlle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz
Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.
Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.
Neueste Beiträge
Die Roboterhand lernt zu fühlen
Fraunhofer IWS kombiniert Konzepte aus der Natur mit Sensorik und 3D-Druck. Damit Ernteroboter, U-Boot-Greifer und autonome Rover auf fernen Planeten künftig universeller einsetzbar und selbstständiger werden, bringen Forschende des Fraunhofer-Instituts…
Regenschutz für Rotorblätter
Kleine Tropfen, große Wirkung: Regen kann auf Dauer die Oberflächen von Rotorblättern beschädigen, die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen können sinken, vor allem auf See. Durch die Entwicklung innovativer Reparaturlösungen…
Materialforschung: Überraschung an der Korngrenze
Mithilfe modernster Mikroskopie- und Simulationstechniken konnte ein internationales Forschungsteam erstmals beobachten, wie gelöste Elemente neue Korngrenzphasen bilden. Mit modernsten Mikroskopie- und Simulationstechniken hat ein internationales Forscherteam systematisch beobachtet, wie Eisenatome…