Deutsche Bauindustrie kritisiert Entwurf der Gewerbeabfallverordnung

  • Trennungsvorschriften und Verwertungsquoten gefährden funktionierende Kreislaufwirtschaft
  • Sanierung kommunaler Mülldeponien zu Lasten von Bauunternehmen nicht hinnehmbar

Als völlig praxisfremd und für die Bauunternehmen nicht hinnehmbar hat der Vorsitzende des Umweltausschusses des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Wolfgang Hollstegge, heute in Berlin den jetzt von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf einer Gewerbeabfallverordnung bezeichnet. Besonders die Trennung von gemischten Bauabfällen bereits auf der Baustelle sowie die Überlassung von gemischten Bauabfällen an kommunale Deponien bei Nichterfüllung einer Verwertungsquote von 85 % gefährden die funktionierende Kreislaufwirtschaft von Bauabfällen und machen alle Bemühungen der Branche, den Anforderungen des Kreislaufwirtschaft- und Abfallrechts gerecht zu werden, zunichte, kritisierte Hollstegge.

Die im Verordnungsentwurf vorgesehene Trennung von gemischten Abfällen bereits an der Baustelle, die im Rahmen von Rückbau-, Abriss- und Sanierungsmassnahmen anfallen, ist in vielen Fällen schon aus technischen Gründen nicht möglich. Daher gebe es zur bisherigen Praxis, nach der die Trennung durch nachgeschaltete Sortierung und Verwertung in Anlagen der Bau- und Baustoffindustrie erfolge, keine Alternative, will man die funktionierende Kreislaufwirtschaft von Bauabfällen bei einer durchschnittlichen Recyclingquote von 70 % nicht gefährden.

Auch die im Entwurf der Gewerbeverordnung vorgesehene Regelung, dass bei einem Verfehlen der Verwertungsquote von 85 % die gemischten Bauabfälle der kommunalen Abfallentsorgung zu überlassen sind, bezeichnete Hollstegge als völlig praxisfremd. „Die Zusammensetzung der gemischten Bau- und Abbruchabfälle ist vom Bauunternehmen nicht beeinflussbar, da heute die Abfälle aus Bauwerken zu entsorgen sind, die zu Zeiten gebaut wurden, als die Worte „Verwertung“ und „Recycling“ noch keine Bedeutung hatten“, argumentierte Hollstegge. Die neue Regelung diene lediglich dazu, der kommunalen Abfallwirtschaft zusätzliche Einnahmen zu verschaffen, um Fehlplanungen und unerfüllte Gewinnerwartungen zu kompensieren. „Wir bedauern sehr, dass die Bundesregierung hier Gefälligkeitspolitik für die Kommunen betreibt.“

Media Contact

Heiko Stiepelmann ots

Weitere Informationen:

http://www.bauindustrie.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Schimpanse in einem tropischen Wald, der genetische Anpassungen zum Überleben zeigt.

Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen

Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…

Ballaststoffreiche Lebensmittel fördern Darmgesundheit und Antikrebswirkung

Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen

Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…

RNA-bindendes Protein RbpB reguliert den Stoffwechsel der Darmmikrobiota in Bacteroides thetaiotaomicron.

Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität

HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…