Slowakisch – deutsche Kooperation soll Naturparadies zu retten helfen

Überschwemmungsgebiet der Morava als Rückzugsrevier für Zugvögel erhalten – DBU gibt 110.000 Euro

Die Morava in der Slowakei ist ein bedeutender Donauzufluss. Ihre Überschwemmungsgebiete sind als Brut-, Rast- und Überwinterungsrevier für Zugvögel international bedeutend. Doch mit der Öffnung des „eisernen Vorhangs“ gingen eine Intensivierung der Landwirtschaft, der Ausbau von Verkehrswegen, der vermehrte Anfall von Abwässern und eine Ausweitung des Kiesabbaus einher. Das stellt die Region zunehmend vor Umweltprobleme. Um das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zu stärken, werden jetzt neue Wege gegangen. Schüler und Lehrer von elf Hauptschulen der Region, Bevölkerung und Betriebe, Bürgermeister und Gemeinderäte sowie Umweltorganisationen wollen die Situation durch gemeinsame praktische Aktionen verbessern. Gefördert wird das Projekt mit 110.000 Euro durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Das Konzept des Instituts für Biodiversität Netzwerk (Regensburg) und des slowakischen Kooperationspartner DAPHNE sieht vor, zunächst für die Schüler von zehn bis 15 Jahren Unterrichtsprogramme mit den Schwerpunkten Naturreichtum, aktuelle Umweltprobleme und kulturelles Erbe der Region zu etablieren. Auf der Basis eines neu erstellten Projekthandbuchs haben Lehrer als Koordinatoren Umweltteams von bis zu 30 Schülern zusammengestellt, die unter Anleitung die Umweltsituation an ihrer Schule und ihren Heimatgemeinden untersuchen.

Durch Präsentation der Untersuchungsergebnisse in den Rathäusern der Gemeinden durch die Schüler sollen anschließend mit Lehrern, Eltern und Bürgern kleinere konkrete Umsetzungsprojekte mit beispielhaftem Charakter in den Gemeinden initiiert werden. Der Erfolg der Projekte wird in einer Wanderausstellung dokumentiert. Eine eigene Internetseite in deutsch, slowakisch und englisch wird fortlaufend das Projekt begleiten. Die im Projekt gewonnenen Erfahrungen gehen in die Endfassung des Projekthandbuchs ein, das dann in einer Auflage von 2.000 Exemplaren in der gesamten Slowakei verteilt wird. Die umgesetzten Projekte auf lokaler Ebene sollen Ausgangspunkt für weitere zukünftige Aktionen sein.

„Durch die starke Berücksichtigung von Informationstätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit werden die Umweltprobleme und Lösungsansätze zahlreichen Personengruppen in der Modellregion vermittelt und damit wichtige Anstöße zur Lösung erkannter Konflikte geliefert,“ betonte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Vor dem Hintergrund, dass Fragestellungen der Umweltbildung in der Slowakei „nach wie vor zu geringe Bedeutung zugemessen wird, kommen Vorhaben wie diesem erheblicher Modellcharakter zu“.

Media Contact

Franz-Georg Elpers presseportal

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik

Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…

Datensammler am Meeresgrund

Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…

Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert

Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…