Wacholder, Machandelbaum, Kranewitt

Am heutigen Tag ist eine uralte Heilpflanze zum Baum des Jahres 2002 erklärt worden. Der „Gemeine Wacholder“ (Juniperus communis L.), auch Machandelbaum oder Kranewitt genannt, ist ein europaweit verbreiteter Nadelbaum. Alle seine Pflanzenteile, besonders seine reifen Beeren, enthalten ätherische Öle, Bitterstoffe und weitere Wirksubstanzen.

Wacholder begleitet den Menschen schon seit vielen tausend Jahren mit seinen mannigfaltigen Heilwirkungen. Erste schriftliche Nachweise finden sich auf altägyptischen Papyrusrollen – doch auch in Mitteleuropa sind in Siedlungsresten der Jungsteinzeit Wacholderbeeren gefunden worden. Hippokrates empfahl Wacholder zur äußerlichen Anwendung bei Wunden und Fisteln und innerlich gegen Wasseransammlungen. Während des Mittelalters wurde Wacholder gegen eine ganze Reihe von Krankheiten eingesetzt, unter anderem verschaffte er Linderung bei Nieren- und Blasenleiden und auch – von der Heiligen Hildegard von Bingen empfohlen – bei Lungenleiden und Husten. Gegen pestähnliche Epidemien wurde auf den Dorfplätzen Notfeuer aus Wacholderholz angesteckt. Mit glühenden Scheiten räucherte man dann die Krankenstuben aus. In Bayern werden noch heute nach dem Viehtrieb die Ställe mit Wacholderrauch „gereinigt“.

Neuere Untersuchungen bestätigen seine stark keimtötende und abwehrsteigernde Kraft. Zusätzlich wirkt Wacholder wassertreibend und äußerlich durchblutungsfördernd. Eingesetzt wird das ätherische Wacholderöl zum Inhalieren bei Schnupfen und Erkältungskrankheiten, Wacholderbeeren gekaut fördern Verdauung, Stoffwechsel- und Durchblutung und wirken gegen Blähungen, Verstopfung und Völlegefühl. Eine äußerliche Anwendung lindert rheumatische Beschwerden. Da Nebenwirkungen bei Schwangeren und Nierenpatienten auftreten können, empfiehlt sich eine Rücksprache mit einem Heilpraktiker oder Arzt.

Heute steht der Wacholder unter Naturschutz. Da er offene Heidelandschaften liebt, hat ihm vor allem der Rückgang der Schafwirtschaft geschadet. Aber auch die intensive Sammlung von Wacholderholz zum Räuchern hat den Baum selten gemacht. Erlaubt ist lediglich das Sammeln der Beeren.

ots Originaltext: Fachverband Deutscher Heilpraktiker e.V. Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de

Pressekontakt:
Fachverband Deutscher Heilpraktiker e.V.
Telefon: 0228/61 10 49
Telefax: 0228/62 73 59

Media Contact

ots

Weitere Informationen:

http://www.heilpraktiker.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane

…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….

Neue Perspektiven für die Materialerkennung

SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…

Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck

Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…