Beim Bette Walter Ulbrichts: stirbt der Stör?
Michael Succow hilft aserbeidjanischem Ressourcen- und Umweltminister
Karriere und Pläne von Prof. Dr. Gusejn Bagirov sind erstaunlich: er möchte gegen alle Trends in seinem Heimatland Aserbeidjan, dem er als Minister für Ökologie und Ressourcenschutz dient, Natur-Ressourcen und Umwelt retten. „Noch einige Jahre wird es wild life geben – aber wie lange?“ fragt er.
Nach seinem Geschichtestudium in Baku, seiner Soziologiepromotion in Moskau, dort seiner Politikmanagement-Lehrtätigkeit wurde er Rektor der privaten Western University Baku und lernte vor anderthalb Jahren den Alternativnobelpreisträger Prof. Dr. Michael Succow, Chef des Botanikinstituts, kennen. Dieser war mit seiner eigenen Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur schon in Georgien und in Aserbeidjan aktiv.
Seit vor allem das Ackerland privatisiert ist, greift der Wildwuchs um sich: die Flüsse sind überfischt, der Stör wird gewildert, die staatlichen Wälder werden aus Armut privat abgeholzt. Die eigene Privatgrenze wird selten eingehalten; jeder bedient sich. Korruption blüht lichterloh. Wer all dem Einhalt gebieten möchte, braucht sehr langen Atem. Michael Succow möchte Prof. Bagirov, den er eine „Lichtgestalt“ nennt, dabei helfen. Der Minister kann auf das Land zugreifen und es unter Schutz stellen. Er verfügt über einen Waldfond, einen Grundfond, einen Bodenfond und einen Gewässerfond; nur die Äcker unterstehen nicht ihm.
Eines seiner Ziele ist, der Bevölkerung zu einer ökologischen Grundbildung zu verhelfen, „damit sie begreift, wo ihre Zukunft ist“. Um irgendwie zu schaffen, die letzten Pistazienurwälder der Erde zu retten. Zu erreichen, dass die wichtigen Überwinterungsgebiete etwa für Zwergtrappen (80% der Weltpopulation), Zwerggänse bleiben.
Im nächsten Jahr veranstalten die beiden Professoren zusammen eine sehr große internationale Konferenz in Baku mit auch erheblicher deutscher Parlamentarier- und Regierungsbeteiligung. Das Bundesforschungsministerium fördert eine transnationale Kooperation zwischen Aserbeidjan, Georgien und Iran. Das BMBF fördert auch den Erhalt der Artenvielfalt in den Urwäldern zum Iran. 2002 beginnt ein Greifswalder Programm zusammen mit dem Landschaftsökonomieprof. Ulrich Hampicke zu Fragen von Ethik-Ökonomie-Ökologie. Michael Succow, schon vor 15 Jahren auch im benachbarten Georgien aktiv, hilft auch dabei in Feldstudien und der Regionalentwicklung eines Netzes von Biodiversitätsstationen.
Minister Bagirov, auf Einladung der Michael Succow Stiftung auf Durchreise in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zur Weltklimakonferenz in Marrakesh, trug sich sonntags um 8.30 Uhr in das Unigästebuch ein, besichtigte das Biosphärenreservat Schorfheide Chorin, eine Müllverschwelungsanlage in Samtens auf Rügen und die verwunschene Insel Vilm. Dort durfte er im Bette des Walter Ulbricht selig nächtigen.
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