Rückzug vom umstrittenen Ölpipeline-Projekt gefordert
Der Naturschutzbund NABU hat die Westdeutsche Landesbank (WestLB) unter den derzeitigen Voraussetzungen zum Rückzug aus dem umstrittenen Ölpipeline-Projekt in Ecuador aufgefordert. „Solange noch nicht einmal minimale Umweltstandards eingehalten werden, bleibt jeder Cent für die geplante Öl-Trasse ein umwelt- und entwicklungspolitischer Skandal“, sagte NABU-Naturschutzexperte Christoph Heinrich. Die WestLB, zu 43 Prozent im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen, ist der Hauptinvestor für die 900 Millionen Dollar teure und 500 km lange Ölpipeline quer durch mehrere einzigartige Naturschutzgebiete des ecuadorianischen Regenwaldes.
Nach Auffassung des NABU hätten sich die bisherigen Beschwichtigungen des Pipeline-Konsortiums als reine Makulatur erwiesen. „Es ist doch grotesk, wenn sich selbst die Weltbank von einem Vorhaben distanziert, für das die Investoren mit der Einhaltung von Weltbank-Umweltstandards werben“, so Heinrich weiter. Die geplante Trasse von der ecuadorianischen Westküste bis hinein in das Amazonasbecken führe zu einem gewaltigen Kahlschlag großer Teile des Regenwaldes, bedrohte Tiere wie der Jaguar oder das Schwarzbrust-Schneehöschen, eine Kolibriart, würden weiteren Lebensraum verlieren. Der NABU forderte die WestLB auf, ihren ganzen Einfluss geltend zu machen, damit der Planungsprozess noch einmal völlig neu aufgerollt wird. „Es ist kaum vorstellbar, dass die WestLB und das Land Nordrhein-Westfalen in ein solches umwelt- und entwicklungspolitisches Fettnäpfchen treten wollen“, so Heinrich abschließend.
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