Mysteriöses Fischsterben in Kenia

WWF Expertenteam sucht nach den Ursachen

Seit einigen Tagen werden an der Küste von Ostafrika tote Fische, darunter große Arten wie Manta-Rochen und Haie, sowie tote Meeresschildkröten an Land gespült. Rund 1000 km Küsten sind bereits betroffen. Unerklärlich ist, dass es sich bei den verendeten Tieren nicht nur um boden- und küstennah lebende Arten, wie Oktopusse und Aale handelt, sondern auch um Hochseefische. Der WWF vermutet, dass die Meerestiere möglicherweise durch eine rätselhafte plötzliche Vermehrung toxischer Algen vergiftet werden. Die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Katastrophe sind enorm.

„Ein derart großes Fischsterben wurde in Ostafrika noch nie beschrieben. Seit dem letzten Auftreten von El Niño im Jahr 1998 wurde von zwei ähnlichen Fällen in Somalia berichtet, die aber nicht dieses Ausmaß erreichten.“, berichtet Julie Church, Expertin des WWF, die in Kenia das nationale Um-weltschutzprogramm für die marine Region leitet. Der Tod der Meerestiere hat neben den großen ökologischen Auswirkungen weitreichende soziale und wirtschaftliche Folgen.

Der WWF arbeitete gemeinsam mit den lokalen Behörden und Forschungseinrichtungen am „Kiunga Na-tional Reserve Program“, zusammen. Ziel diese Programms ist es, den industriellen Fischfang einzudämmen und die lokale Fischerei zu fördern, um sowohl die reiche Biodiversität der Küstenregionen als auch die Eigenständigkeit der ländlichen Fischfangkommunen zu erhalten.

Die WWF-Fachleute, die mit der Untersuchung betraut sind, haben bislang keine ausreichende Erklärung für die Katastrophe gefunden. Das Auftreten einer „Red Tide“ genannten Massenblüte giftiger Algen – die die Meeresoberfläche rotbraun färben – kommt normalerweise nur bei warmen, ruhigem und nährstoffreichem Wasser vor. Die See vor Kenia ist aber derzeit rauh und windig. Daher vermuten die Experten, dass es möglicherweise eine andere Quelle für das tödliche Gift geben könnte.

Media Contact

WWF

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…