
CO<sub>2</sub>-Emissionen in Deutschland witterungsbedingt gestiegen.

Die energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland waren im vergangenen Jahr um 1,6 % höher als im Jahre 2000. Nach Berechnungen des DIW Berlin ist dieser Anstieg auf die wesentlich kühlere Witterung zurückzuführen; eliminiert man den Temperatureinfluss, ergibt sich ein Rückgang um 0,7 %. Im Vergleich zu 1990 waren die effektiven CO2-Emissionen im Jahre 2001 um 13,5 % niedriger (temperaturbereinigt -15 %).
Der Rückgang der CO2-Emissionen in Deutschland von 1990 bis 2001 um knapp 153 Mill. Tonnen war das Resultat gegenläufiger Einflüsse. Emissionserhöhend wirkten das gestiegene Bruttoinlandsprodukt je Einwohner (+126 Mill. t) und die gewachsene Bevölkerungszahl (+34 Mill. t). Dies wurde bei weitem überkompensiert durch die emissionsreduzierenden Effekte der erheblich gesunkenen Energieintensität (-202 Mill. t), des geringeren CO2-Gehalts der fossilen Energieträger (-76 Mill. t) und des gestiegenen Anteils emissionsfreier Energieträger (-35 Mill. t).
Deutschland gehört zu den wenigen Industrieländern, in denen sich die CO2-Emissionen in den neunziger Jahren verringert haben. Das DIW Berlin gibt allerdings zu bedenken, dass – nimmt man die ambitionierten Reduktionsziele der Bundesregierung als Maßstab – das derzeitige Emissionsniveau noch viel zu hoch ist. In dem kürzlich vorgelegten Entwurf der Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland hat die Bundesregierung erneut das Ziel bekräftigt, die CO2-Emissionen bis zum Jahre 2005 im Vergleich zu 1990 um 25 % zu senken. Um dieses Ziel nicht zu verfehlen, müssten die temperaturbereinigten CO2-Emissionen von 2002 bis 2005 um rund 100 Mill. t (-12 %) reduziert werden. Dies erscheint innerhalb so kurzer Zeit selbst bei drastisch verstärkten klimaschutzpolitischen Anstrengungen wenig realistisch.