Deutschland auf dem Weg zur Nachhaltigkeit: Wirtschaftswachstum bei weniger Umweltverbrauch

Beirat Umweltökonomische Gesamtrechnung übergibt Gutachten an Bundesumweltminister Jürgen Trittin

Deutschland ist auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung gut vorangekommen: Das Statistische Bundesamt hat festgestellt, dass der Umweltverbrauch bei steigendem Wirtschaftswachstum gesunken ist. Insgesamt nimmt die Bundesrepublik im Umweltschutz nach wie vor einen Spitzenplatz ein. Dies ist das Ergebnis der umweltökonomischen Gesamtrechnungen. Konzeptionelle Grundlagen für diese Modellrechnungen liefert der wissenschaftliche Beirat Umweltökonomische Gesamtrechnung auch in seinem jüngsten Gutachten, das er heute in Berlin an Bundesumweltminister Jürgen Trittin übergeben hat. „Eine wirksame Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung kann nur mit verlässlichen Informationen über die Wirtschafts- und Umweltentwicklung in Deutschland gelingen. Mit den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen ist erstmals ein Handwerkszeug geschaffen worden, dass wichtige Datengrundlagen liefert. Dazu hat der Beirat maßgeblich beigetragen“, sagte der Minister.

So stellte das Statistische Bundesamt in seinen umweltökonomischen Gesamtrechnungen Ende 2001 fest, dass das Bruttoinlandsprodukt zwischen 1991 und 2000 preisbereinigt um rund 15 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig ging im gleichen Zeitraum der Verbrauch an Umweltressourcen wie Energie, Rohstoffe (jeweils -2 Prozent) und Wasser (-11 Prozent) zurück. Auch der Ausstoß an Kohlendioxid, Schwefel- und Stickoxiden wurde deutlich reduziert.

Allerdings erhöhte sich der Flächenverbrauch um rund 8 Prozent und liegt gegenwärtig bei rund 129 Hektar pro Tag. „Der Trend zur zunehmenden Flächenversiegelung muss umgekehrt werden. Deshalb haben wir uns in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen. Bund, Länder und Kommunen müssen dazu Strategien und geeignete Instrumente entwickeln. Die vorliegenden Ergebnisse der umweltökonomischen Gesamtrechnungen zeigen aber, dass wir insgesamt die richtigen Weichenstellungen im Umwelt- und Klimaschutz vorgenommen haben“, sagte Jürgen Trittin.

Die Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) werden seit Ende der 80er Jahre beim Statistischen Bundesamt entwickelt und ausgebaut. Sie liefern u.a. bundesweite langfristige Trendbeschreibungen und Datenanalysen zum Natur- und Ressourcenverbrauch im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum. Auch ökologisch wichtige Trends – etwa in der Veränderung des Konsumverhaltens bzw. in der Wirtschaftsstruktur – lassen sich mit Hilfe der Daten erkennen.

Die 4. Stellungnahme des Beirats Umweltökonomische Gesamtrechnungen wird in Kürze im Internet unter www.bmu.de erhältlich sein. Ergebnisse der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes sind unter www.destatis.de zu finden.

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Michael Schroeren BMU Pressedienst

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