Dem Wasser auf der Spur

Eine der CRNS-Sonden des neuen „Bodenfeuchte-Netzwerks Brandenburg“
(c) Ernst Kaczynski / Universität Potsdam

„Bodenfeuchte-Netzwerk Brandenburg“ startet…

Brandenburg kann künftig auf mehr Wissen zur Verteilung des Wassers im Boden hoffen. Denn mit dem „Bodenfeuchte-Netzwerk Brandenburg“, das jetzt seine Arbeit aufgenommen hat, werden erstmals großflächig Daten zur Bodenfeuchte im Land erhoben. Möglich macht dies das sogenannte „Cosmic-Ray Neutron Sensing“ (CRNS), bei dem oberirdische Messstationen Daten zu Flächen von je fünf bis zehn Hektar in der oberen Bodenschicht sammeln. Initiiert wurde das Netzwerk von Sascha Oswald, Professor für Wasser- und Stofftransport in Landschaften an der Universität Potsdam, gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig.

Unterstützt wird das Projekt durch das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR), das Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU) und das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK). Zum Start des Netzwerks besuchte heute der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Axel Vogel, eine der Messstationen am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) in Marquardt.

Brandenburg zählt zu den trockensten Regionen Deutschlands und im Zuge des Klimawandels dürfte sich dies noch einmal verschärfen und Wasser vielerorts zum knappen Gut werden. Welche Formen der Landnutzung künftig wo möglich sind, dürfte wesentlich vom Wissen über die Verteilung von Wasser im Boden abhängen. Doch Beobachtungsdaten zur Bodenfeuchte liegen in Brandenburg vor Ort kaum vor. Messungen waren bislang allenfalls punktuell möglich. Mit dem neuen „Bodenfeuchte-Netzwerk Brandenburg“ soll sich dies ändern: Das Netzwerk wird mithilfe der neuen CRNS-Sonden großflächig über Brandenburg verteilt Daten zur Wasserspeicherung im Boden erfassen. Diese Zeitreihen können dann mit Informationen zur Bodenbeschaffenheit kombiniert werden, um landesweit Bodenwasserspeicherung und Wasserhaushalt in Brandenburg besser einschätzen zu können.

„Die Daten des Netzwerks werden über Datenfernübertragung gesammelt und nach einer ersten Datenaufbereitung durch unsere Arbeitsgruppe und das UFZ auch den Landesämtern zur Verfügung gestellt“, sagt der Hydrologe Sascha Oswald. „Dort dürfte insbesondere die Simulation des Landschaftswasserhaushalts mit diesen Vor-Ort Daten abgeglichen und eine bessere Beurteilung von Trockenheitsphasen ermöglicht werden.“

Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Axel Vogel, äußerte sich bei seinem Besuch der Messstation in Marquardt erfreut: „Mit dem neuen Netzwerk nimmt Brandenburg eine Pionierrolle bei der Erfassung der Bodenfeuchte mithilfe modernster Messverfahren ein. Das verdient besondere Anerkennung. Vor allem, weil dabei so viele wissenschaftliche Institutionen – von der Potsdamer Universität über das UFZ in Leipzig bis hin zu ATB und ZALF – und Landesbetriebe – wie das LBGR, das LfU und der Landesbetrieb Forst Brandenburg – erfolgreich zusammenarbeiten. Ziel muss es sein, in der Praxis anwendbare Verfahren für die Brandenburger Landwirtschaftsbetriebe zu entwickeln. Dafür werden – in Projekten wie diesen – gegenwärtig die wissenschaftlichen Grundlagen gelegt.“

Fotos:
2024_05_21_CRNS-Feldlabor_ErnstKaczynsk_DSC4446-1: Bei der Eröffnung des „Bodenfeuchte-Netzwerk Brandenburg“: Prof. Dr. Sascha Oswald von der Universität Potsdam, Axel Vogel, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg, Daniel Altdorff, Ph.D., Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Foto: Ernst Kaczynski
2024_05_21_CRNS-Feldlabor_ErnstKaczynsk_DSC4457-1: Eine der CRNS-Sonden des neuen „Bodenfeuchte-Netzwerks Brandenburg“. Foto: Ernst Kaczynski

Kontakt: Prof. Dr. Sascha Oswald, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie
Telefon: 0331 977-2675
E-Mail: sascha.oswald@uni-potsdam.de

Medieninformation 21-05-2024 / Nr. 042
Matthias Zimmermann

Universität Potsdam
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