Einsteins Gravitationstheorie am Sonntag auf dem Prüfstand

Physikerteam nutzt für Messung besondere Himmelskonstellation

Ein internationales Forscherteam will kommenden Sonntag eine besondere Konstellation am Himmel dafür nutzen, um die Gravitationstheorie Albert Einsteins zu überprüfen. Mit den schärfsten Teleskopen, die auf den Virgin Islands, Hawaii und Deutschland aufgestellt sind, soll die Geschwindigkeit der Gravitation gemessen werden. Einsteins Annahme war, dass die Geschwindigkeit der Gravitation gleich der Lichtgeschwindigkeit ist. Der indirekte Beweis wurde bislang nicht überprüft, berichtet BBC-Online heute, Freitag.

Am Sonntag zieht der Planet Jupiter an einem fernen Quasar vorbei. Ein Quasar ist ein hellleuchtendes Objekt, das aber Mrd. Lichtjahre entfernt ist. Am 8. September befindet sich Jupiter sehr nahe an der Sichtlinie der Erde zu einem dieser Quasare. Die Schwerkraft des Planeten wird das von dem Quasar kommende Licht leicht ablenken. Dadurch scheint es, als ändere der Quasar seine Position gegenüber den anderen Quasaren. Die Astronomen hoffen, diese Positionsänderung messen zu können, da diese von der Geschwindigkeit der Gravitation abhängig ist. Läuft alles nach Plan, sollen mit diesem Effekt Aussagen über die Geschwindigkeit getroffen werden können. Eine erneute Chance würde sich dem Team unter der Leitung von Sergei Kopeikin von der University of Missouri-Columbia erst wieder in zehn Jahren bieten.

Die Physiker entwickelten zum Zweck der Beobachtung eine eigene Technik, um die Veränderung des Winkels zwischen den Quasaren genau messen zu können. In Verwendung stehen zehn US-Radioteleskope und ein Radioteleskop des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in Effelsberg. Auch Arbeitsgruppen in Japan und der NASA werden ähnliche Experimente durchführen. Die Ergebnisse können ab Mitte November verglichen werden, erklärte Kopeikin. Er rechnet mit der Bestätigung der Einstein-Theorie: „Wir glauben, dass die Allgemeine Relativitätstheorie stimmt und die Geschwindigkeit der Gravitation der Lichtgeschwindigkeit entspricht“, ergänzte Kopeikin.

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Sandra Standhartinger pte.online

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