Zufall am Sternenhimmel
Hannoverscher Forscher der Universität Hannover entdeckt Planetoiden neu
„Unendliche Weiten…“ Hier zu Lande schaut man oft vergeblich in den Sternenhimmel, um Sternenbilder oder gar eine Sternschnuppe zu sehen. Ganz anders in Namibia, einem Dorado für Sternengucker. Dipl.-Ing.Wolfgang Paech von Institut für Erdmessung nutzte seine Privatreise, um seinem intensiven Hobby der Astronomie nachzukommen. „Früher wurde hier am Institut auch Einiges an Astronomie betrieben und wir versuchen jetzt im Institut Astronomie ein wenig wieder zu beleben“, erklärt Paech.
Er reiste im vergangenen Jahr nach Namibia, um Geräte zu testen, und dabei hat er offenbar ganz genau hingeschaut: Er entdeckte einen Planetoiden. Zwischen Mars und Jupiter, 690 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, war ein Stern, der in allen Verzeichnissen fehlte. Paech verfolgte seine Bahnen und konnte genaue Aussagen über den Planetoiden treffen. Das ist notwendig, um ihn zu katalogisieren. Er ist damit dem japanischen Amateurastronomen T. Kobayashi voraus. Kobayashi hatte 1994 diesen Himmelskörper entdeckt, aber nicht genügend Beobachtungen durchgeführt, um die Bahn und damit eine eindeutige Lage im Trümmergürtel zwischen Mars und Jupiter zu bestimmen.
Dennoch darf er,nun wo Paech die Arbeit gemacht hat, einen Namen vorschlagen. „Das Vorschlagsrecht besagt aber, dass es nicht der eigene sein darf“, erwähnt Paech. Leer ausgehen wird der hannoversche Forscher nicht: Nach ihm wird der bisher namenlose Planetoid 9700 benannt und nun in aktuellen Verzeichnissen geführt. „Es war ein glücklicher Zufall und das berühmte Quäntchen Glück dabei, dass ich den Planetoiden wiederentdeckt habe. Auch Amerika wurde schließlich zweimal entdeckt.
Dass nun ein Himmelkörper nach mir heißt, ist etwas Besonderes.“ Nicht nur zur Milderung der Enttäuschung, sondern in Würdigung der jahrzehntelangen Arbeit von Wolfgang Paech ist jetzt der kleine Planet nach Paech benannt worden. In der offiziellen Registrierungsbehörde, der Minor Planet Circulars, mit folgender Begründung geführt: „Wolfgang Paech arbeitetals Elektronik-Ingenieur am Institut für Geodäsie der Universität Hannover, wo er auch als technischer Leiter der astronomischen Station fungiert. Paech, ein enthusiastischer Amateurastronom, ist ein scharfer Beobachter von solaren Phänomenen und Finsternissen.“ Planeten werden nur selten nach noch lebenden Personen benannt, Paech befindet sich mit seinem Planeten in bester Gesellschaft: Fünf Kleinplaneten sind nach Nobelpreisträger benannt worden.
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