Astronomen entdecken bislang größten «Kreißsaal der Sterne» im Kosmos
Den bislang größten kosmischen «Kreißsaal» hat ein internationales Astronomenteam im Sternbild Luchs entdeckt. Millionen Sonnen werden in der superheißen Gaswolke in einer rund zwölf Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie geboren. Das berichtet das Keck- Observatorium in Kamuela auf Hawaii. Wegen der enormen Entfernung, für die selbst das Licht zwölf Milliarden Jahre benötigt, sehen die Astronomen bei der Beobachtung des so genannten Luchs- Bogens zurück in die Kindheit des Universums, als der Kosmos erst etwa zwei Milliarden Jahre alt war.
«Faszinierend an dieser Galaxie ist, dass sie gigantische Sterne zu fabrizieren scheint, viel größere als nahezu alle Sterne in unserer eigenen Milchstraße», erläuterte Bradford Holden von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz. Die Riesensterne sind dabei an der Oberfläche bis zu 80 000 Grad Celsius heiß. Zum Vergleich: Die Sonne hat eine Oberflächentemperatur von rund 5 500 Grad Celsius. Auch in unserer Milchstraße gibt es Stern- Entstehungsregionen. Eine davon, der berühmte Orionnebel, ist bei klarer Sicht sogar mit bloßem Auge als milchiger Fleck im Sternbild Orion zu sehen. Er enthält jedoch lediglich vier heiße, helle Sterne.
«Wir sind möglicherweise auf einen Schlüsselmoment des Galaxienwachstums gestoßen», sagte Holden. Viele andere junge Galaxien glichen der beobachteten, seien jedoch nicht in solchem Detailreichtum zu studieren. Denn bei der Entdeckung kam die Natur den Astronomen zu Hilfe: Ein zwischen Erde und Luchs-Bogen gelegener Galaxienhaufen beugt die Lichtstrahlen gemäß Einsteins Relativitätstheorie wie eine gigantische Linse. Diese so genannte Gravitationslinse vergrößert das Bild der dahinter liegenden Galaxie wie eine Art natürliches Teleskop. Die Astronomen berichten über ihre Entdeckung im Fachblatt «Astrophysical Journal»
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http://www2.keck.hawaii.eduAlle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie
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