Astronomen planen Radioteleskop mit einem Quadratkilometer Fläche
Das weltweit größte Radioteleskop mit einem Quadratkilometer Fläche soll Astronomen einen unerreichten Blick ins All ermöglichen. «Um diese Größe zu erreichen, müssen wir zahlreiche Teleskope untereinander vernetzen. Es ist mechanisch nicht machbar, eine solch große Teleskopschüssel zu bauen», sagte der Forscher Anton Zensus anlässlich der Konferenz «Exploring the Cosmic Frontiers» (Erkundung der kosmischen Grenzen) in Berlin. Zensus ist Gastgeber des Treffens mit mehr als 170 Wissenschaftlern aus aller Welt, das am Freitag zu Ende ging.
«Die Empfindlichkeit und Auflösung soll um ein Vielfaches höher sein als bei den schon existierenden Radioteleskopen», sagte der Direktor am Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Das «Square Kilometer Array» (SKA) solle beispielsweise das Leuchten von Wasserstoffgas beobachten, das zu Beginn des Universums freigesetzt wurde, und somit die Entstehung des Universums untersuchen. Auch soll die Suche nach erdähnlichen Planeten vorangetrieben werden. Doch erst in rund zehn Jahren könnten die ersten Daten gesammelt werden, sagte Zensus.
Das SKA könne aus Platzgründen nicht in Europa stehen. «Wir denken beispielsweise an Südafrika oder Westaustralien», sagte der Wissenschaftler. Die Kosten werden auf eine Milliarde Euro veranschlagt, daher könne das Projekt nur international getragen werden. Bisher seien 15 Nationen an dem Projekt beteiligt.
Geplant sei, viele Teleskope mit etwa 10 bis 20 Meter Durchmesser über Glasfaserleitungen miteinander zu verschalten, so dass sich eine Fläche von einem Quadratkilometer ergibt. In einem Umkreis von mehr als zwei Kilometern soll ein Teil der Geräte dicht beieinander stehen. Der Rest soll spiralförmig angeordnet sein, im Abstand von hunderten bis tausenden Kilometern.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie
Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.
Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.
Neueste Beiträge
Retinoblastom: Aufschlussreiche Untersuchung von Tumorzellen der Netzhaut
Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat ein neues Zellkulturmodell entwickelt, mit dem die Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung beim Retinoblastom besser untersucht…
Eine gut erledigte Aufgabe: Wie Hiroshimas Grundwasserstrategie bei der Bewältigung von Überschwemmungen half
Grundwasser und multilaterale Zusammenarbeit in den Wiederaufbaubemühungen milderten die Wasserkrise nach der Überschwemmung. Katastrophen in Chancen umwandeln Die Gesellschaft ist oft anfällig für Katastrophen, aber wie Menschen während und nach…
Die Zukunft gestalten: DNA-Nanoroboter, die synthetische Zellen modifizieren können
Wissenschaftler der Universität Stuttgart haben es geschafft, die Struktur und Funktion biologischer Membranen mithilfe von „DNA-Origami“ zu kontrollieren. Das von ihnen entwickelte System könnte den Transport großer therapeutischer Lasten in…