Röntgenstrahl für Nanostruktur-Untersuchungen
Göttinger Forscher entwickeln Wellenleiterkonstruktion
Physikern der Universität Göttingen ist es gelungen, einen energiereichen „harten“ Röntgenstrahl so zu bündeln und zu fokussieren, dass sie damit molekulare Strukturen von Proben mit Abmessungen im Nanometerbereich untersuchen können. Dazu entwickelten die Forscher eine Kanalkonstruktion als „Wellenleiter“, mit dem ein quasi-punktförmiger Röntgenstrahlfleck produziert werden kann. In Zukunft ist es nun möglich, einzelne Molekülgruppen, Zellbestandteile und Nanokristalle isoliert zu „beleuchten“ und aussagekräftige Daten zu gewinnen, berichtet die Universität Göttingen.
Dem Forscherteam um Tim Salditt am Institut für Röntgenphysik ist es gelungen, den derzeit kleinsten energiereichen Röntgenstrahl mit einer Photonenenergie oberhalb von zehn Kiloelektronenvolt zu erzeugen. Die Einsetzbarkeit dieser Röntgenstrahlen, die den Großteil der molekularen Strukturinformation in fast allen wissenschaftlichen Disziplinen liefern, ist vielfältig. Seit mehr als 30 Jahren erproben Forscher weltweit Möglichkeiten, die Röntgenstrahlung auf einen immer kleineren Brennpunkt zu richten und die Intensität des Strahls zu erhöhen, um damit etwa Strukturen im Nanobereich analysieren zu können.
„Mit Hilfe eines Nano-Leiters, einem winzigen lithographisch hergestellten Kanal, ist es uns gelungen, einen intensiven und extrem fokussierten Strahl zu erzeugen“, so Salditt. Der von absorbierendem Silizium umgebene Kanal ist einige Millimeter lang, aber nur 30 millionstel Millimeter hoch und 70 millionstel Millimeter breit. Im Verhältnis von Länge, Breite und Höhe entspreche diese Struktur etwa einem 1.000 Kilometer langen Autobahntunnel, erläutert der Experte. In diesem Kanal breitet sich die Röntgenwelle aus und wird über die gesamte Länge in das erwünschte und exakt berechenbare Profil gebracht.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie
Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.
Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.
Neueste Beiträge
Selen-Proteine …
Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…
Pendler-Bike der Zukunft
– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…
Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung
Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…