Forschungsballon für den Mars bei Parabelflügen erfolgreich getestet

Wissenschaftler der Universität der Bundeswehr München haben während sogenannter Parabelflüge erfolgreich die Funktion eines Forschungsballons für eine Marsmission im Jahr 2009 gestestet.

Die Tests fanden vor wenigen Tagen in Bordeaux/Frankreich statt. Neben der Mars Society Deutschland e.V., der AMSAT Deutschland e.V. und verschiedenen Instituten ist insbesondere die Universität der Bundeswehr in München federführend an diesem neuartigen Raumsondenprojekt beteiligt. Das Projekt wird maßgeblich von der Firma IABG in Ottobrunn unterstützt.

Eine sogenannte Parabelflugkampagne besteht aus drei Flügen mit je 31 Parabeln, wobei der eingesetzte Airbus A300 während jeder Parabel für einen Zeitraum von ca. 22 Sekunden schwerefrei ist. Erreicht wird die Schwerelosigkeit durch eine parabelförmige Flugbahn. Unter diesen Bedingungen wurde die Entfaltung des Ballons in einem Zustand der Schwerelosigkeit erfolgreich getestet.

Der Start der Mission ist für das Jahr 2009 als Sekundärnutzlast auf einer Ariane 5 Rakete geplant. Dabei wird der Forschungsballon ARCHIMEDES nicht selbst hinaus zum Mars fliegen, vielmehr wird der verpackte Ballon samt seiner Nutzlast und dem Aufblassystem an Bord der Raumsonde MSAT P5-A zum Mars gebracht. Dort wird er dann, zu einem günstigen Zeitpunkt nach Einschwenken in eine Umlaufbahn um den Mars, vom Satelliten getrennt, auf einen Eintrittskurs gebracht und aufgeblasen.

Während der eigentlichen Forschungs-Mission des ARCHIMEDES Projektes sind zwischen zwei und neun Atmosphärendurchflüge geplant, bis das Raumfahrzeug so langsam wird, dass es in der Atmosphäre verbleibt, und Innerhalb von ca. 90 Minuten bis zur Oberfläche absinkt.

Projektleiter Hannes Griebel: „Da der Ballon durch seinen großen aerodynamischen Widerstand, durch seinen statischen Auftrieb und sein geringes Gewicht sehr langsam absinkt, kann ein sehr genaues Höhenprofil der Atmosphäre erstellt werden und der räumliche Versatz der Höhenwinde ermöglicht eine Messung der Windgeschwindigkeit in verschiedenen Höhen. Weiterhin bietet ARCHIMEDES erstmals die Gelegenheit, mit Beschleunigungsmessern die Struktur der Hochatmosphäre des Mars oberhalb von etwa 140 km zu erforschen.“

Media Contact

Michael Brauns idw

Weitere Informationen:

http://www.unibw.de

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