Studentensatellit erfolgreich gestartet

Kostengünstige Entwicklung in Rekordzeit von eineinhalb Jahren

Der erste ausschließlich von Studenten entwickelte Satellit ist heute, Donnerstag, erfolgreich ins All gestartet. Um 8.52 Uhr mitteleuropäischer Zeit hob der etwa 65 Kilogramm schwere Mikrosatellit namens SSETI Express vom russischen Raumhafen Plesetsk ab. SSETI (Student Space Exploration and Technology) wurde im Jahre 2000 von der ESA initiiert. Seitdem arbeiten mehr als hundert Studenten von 20 europäischen Universitäten an Raummissionen, die in mehreren Schritten studentische Satelliten zum Mond bringen sollen.

Am Projekt beteiligt waren 15 Studenten der Universität Stuttgart. Ihre Aufgabe bestand in der Integration und Verifikation des Antriebssystems. Sie entwickelten ein Antriebskonzept, das eine volle Drei-Achsen-Lagestabilisierung im Raum erlaubt und so den Satelliten jederzeit in die gewünschte Richtung drehen kann. Forscher der TU Wien waren im Bereich der Funktechnik tätig. „Viele Teile des UKW Funkmoduls wurden an unserer Universität entwickelt“, sagte Frank Rattay von der TU Wien im pressetext-Gespräch.

Zudem spielte die Wiener Universität eine wichtige Rolle in der Organisation. „Um das ESA-Projekt möglichst kosteneffizient zu gestalten, wird die Kommunikation unter den Studenten hauptsächlich über das Internet geführt“, so Rattay. Die Koordination erfolgt mit Hilfe eines Newsservers, der in Wien stationiert ist, und wöchentlicher Internet Relay Chats.

Den Beinamen Express bekam der Satellit aufgrund der Tatsache, dass er in der Rekordzeit von eineinhalb Jahren geplant und gebaut wurde. Er soll auf einer polaren Umlaufbahn in 700 Kilometern Höhe drei zehn Zentimeter große Testsatelliten aussetzen, Bilder von der Erde machen und als Relaisstation für Amateurfunker fungieren. SSETI Express dient zur Technologieerprobung für Nachfolgemissionen, die schon in Planung sind. Das nächste Studentenprojekt ist der European Student Earth Orbiter (ESEO), der 2009 komplexe Nutzlasten in die Erdumlaufbahn bringen soll. Vorstudien zum Moon Orbiter sind ebenfalls schon angelaufen.

Media Contact

Andreas List pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.sseti.de http://www.esa.int

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