Nanostrukturen, um die Speicherkapazitäten von Festplatten zu erhöhen

Forscher des CNRS (Französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung) und der Universität Paris 7, in Zusammenarbeit mit einem Team der „Ecole Polytechnique fédéral“ in Lausanne, haben Netzwerke aus magnetischen Nanostrukturen mit verschiedenen Eigenschaften entwickelt. Diese ermöglichen eine Speicherung von 4000 Milliarden Bits pro Quadratzentimeter, das bedeutet einen Zugewinn um einen Faktor 200 im Vergleich zu den derzeit besten Festplatten.

Die Nanoelektronik ersetzt die Mikroelektronik durch Miniaturisierung und Erhöhung der Kapazität der Informationsspeicherung. Jedoch erfordert sie eine Beherrschung des Materials und seiner physikalischen Eigenschaften (magnetisch, elektrisch, physikalisch…) im Nanometermaßstab. Die Forscher haben deshalb den „Selbstzusammenbau“ entwickelt. Sie arbeiteten unter Vakuum bei einer bestimmten Temperatur (-143°C) und haben Kobaltatome auf kristalline Goldoberflächen aufgebracht. Die Atome dieser Oberflächen ordnen sich zu einem regelmäßigen Netz und die so entstandenen Kontakte aus mehreren hundert Atomen bilden somit auch ein regelmäßiges Netz.

Da die aufgebrachten Atome magnetisch sind, bilden sich Nanostrukturnetze, die die Grenzen der Informationsspeicherdichte, wie die auf den aktuellen Festplatten, nach hinten verlagern. Heutzutage wird die Information auf einer dünnen Schicht aus kleinen Körnern einer Kobaltbasislegierung gespeichert, wobei ein Bit 1000 Körner besetzt. Mit den Netzen aus magnetischen Nanostrukturen könnte man ein Bit auf nur einem einzigen Korn speichern. Die Dichte der Kontakte (4000 Milliarden Bits/cm²) würde einen Gewinnfaktor von 200 gegenüber der jetzigen Aufnahmedichte der besten Festplatten bedeuten (dieser Gewinnfaktor berücksichtigt den Platz zwischen den Kontakten und der Körnergröße).

Zurzeit speichert das System die Magnetinformation nur bei einer Temperatur von -230°C. Forschungsarbeiten zu den Magneteigenschaften des Materials im Nanometermaßstab sind also notwendig, um dieses technologische Hindernis zu überwinden.

Kontakt:
Sylvie Rousset, Forscherin
@ sylvie.rousset@paris7.jussieu.fr
�� +33 1 44 27 99 27
Vincent Repain, Forscher
@ vincent.repain@paris7.jussieu.fr
�� +33 1 44 27 28 54
Frédérique Laubenheimer, Forscherin
@ frederique.laubenheimer@cnrs-dir.fr
�� +33 1 44 96 42 63
Claire Le Poulennec, Presse
@ claire.le-poulennec@cnrs-dir.fr
�� +33 1 44 96 49 88
Quelle: Mitteilung des Französischen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNRS), 25.10.2005
Redakteurin: Marina Pajak, marina.pajak@diplomatie.gouv.fr

Wissenschaft-Frankreich (Nr.88 vom 16.11.2005)
Französische Botschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Kostenloses Abonnement durch E-Mail : sciencetech@botschaft-frankreich.de

Media Contact

Wissenschaft-Frankreich

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?

Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…

KI-System analysiert subtile Hand- und Gesichtsgesten zur Gebärdenspracherkennung.

Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung

Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…

Forscherin Claudia Schmidt analysiert durch Gletscherschmelze beeinflusste Wasserproben arktischer Fjorde.

Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme

Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…