Regen auf Titan

Kölner Wissenschaftler haben zum ersten Mal belegt, dass es Regen auf dem größten Saturnmond Titan gibt. Die Ergebnisse sind nun in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht worden.

Das internationale Forscherteam um Dr. Tetsuya Tokano und Professor Fritz Neubauer vom Institut für Geophysik und Meteorologie hat Niederschlags-Messdaten ausgewertet, die die europäische Sonde Huygens am 14. Januar 2005 bei der Untersuchung der erdähnlichen Stickstoffatmosphäre des Titan geliefert hat.

Die Messungen zeigen, dass kaum sichtbare Schleierwolken vorhanden sind, die im oberen Bereich aus gefrorenem Methan und im unteren Bereich aus einem Gemisch aus flüssigem Methan und Stickstoff bestehen. Aus diesen Wolken fällt leichter Nieselregen, der den Boden in geringen Mengen erreicht. Somit konnte zum ersten Mal ein geschlossener „hydrologischer“ Kreislauf auf Titan, der die Atmosphäre und den Boden einschließt, nachgewiesen werden. Im Gegensatz zur Erde wird der „hydrologische“ Zyklus allerdings von Methan an Stelle von Wasser getragen.

Die Bilder der europäischen Huygens-Sonde von der Oberfläche Titans im vergangenen Jahr zeigen ehemalige Flüsse und Seen. Unter den Temperatur- und Druckverhältnissen auf Titan ist Methan das einzige Element, das gasförmig, flüssig und fest in großen Mengen vorkommen kann. In den letzten Jahren konnten mit erdgebundenen Teleskopen spektakuläre Wolkenausbrüche auf Titan beobachtet werden, die Hinweise auf gefrorenes oder flüssiges Methan sein können, jedoch war bis vor kurzem nicht bekannt, ob diese Wolken auch Regenfälle verursachen.

Kontakt: Dr. Tetuya Tokano, Tel. 0221-470-4489, E-mail: tokano@geo.uni-koeln.de

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Anette Hartkopf idw

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