Nachhaltigkeitsberichterstattung weltweit auf dem Vormarsch – Deutsche Unternehmen auf Platz 5
Immer mehr Unternehmen legen Rechenschaft über ihr Engagement im umweltbezogenen Wirtschaften oder sozialen Bereich ab. So ergänzt bereits knapp die Hälfte (45 Prozent) der 250 führenden Unternehmen aus der „Fortune 500“-Liste (GFT250) ihren Geschäftsbericht durch einen Nachhaltigkeitsbericht. 1999 waren es erst 30 Prozent. Deutsche Unternehmen liegen mit einer Quote von 32 Prozent auf Platz 5. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer Studie von KPMG, für die die Nachhaltigkeitsberichte der größten Unternehmen in 19 Ländern sowie der GFT250 ausgewertet wurden. Die KPMG-Studie 2002 setzt die seit 1993 im Dreijahresrhythmus durchgeführten Untersuchungen fort.
Im internationalen Vergleich weisen Unternehmen aus Japan und Großbritannien die höchsten Quoten in der Nachhaltigkeits-Berichterstattung auf: Hier legen bereits 72 Prozent beziehungsweise 49 Prozent der lokalen „Top 100“-Unternehmen Rechenschaft über ihr Umwelt- und Sozialengagement ab. Im Branchenvergleich liegen traditionell Unternehmen mit relativ hohen Umweltauswirkungen vorne: So veröffentlichen in der Chemie- und Kunststoffindustrie sämtliche der untersuchten Unternehmen (100 Prozent) Nachhaltigkeitsberichte, in der Pharmazeutik sind es 86 Prozent. Auch Elektronik- und Computerhersteller (84 Prozent), die Automobilindustrie (73 Prozent) sowie die Öl- und Gasbranche (58 Prozent) liegen über dem Durchschnitt. Der größte Anstieg im Vergleich zur letzten Studie 1999 ist im Finanzsektor zu beobachten: Hier hat der Anteil der berichterstattenden Unternehmen im GFT250 auf 24 Prozent zugenommen, das entspricht einer Steigerung um 60 Prozent.
Die Form der Berichte ist dabei uneinheitlich und variiert von reinen Umwelt- und Arbeitsschutzberichten über kombinierte Umwelt- und Sozialberichte bis hin zu umfassenden Nachhaltigkeitsberichten. Knapp ein Drittel der GFT250-Unternehmen (29 Prozent) lässt seinen Bericht durch einen unabhängigen Gutachter verifizieren. Dies ist im Vergleich zu 1999 (19 Prozent) ein deutlicher Anstieg. Schlusslichter sind hier die USA und Deutschland, in denen nur ein einziger beziehungsweise zwei Berichte verifiziert wurden.
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