Menstruelle Migräne: Wenn zu wenig Magnesium den Kopf schmerzen lässt

Frauen, die während ihrer Menstruation unter Migräne-Attacken leiden, nehmen möglicherweise zu wenig Magnesium mit ihrer Nahrung auf. Zu diesem Ergebnis kamen kürzlich Dr. Burton M. Altura und sein Team von der State University of New York.

Der Hintergrund: Dem Mineral Magnesium wird seit vielen Jahren ein Schutz vor Migräne nachgesagt, allerdings gibt es nur sehr wenige kontrollierte, wissenschaftliche Studien, die diesen Effekt belegen.

Am Brooklyner Downstate Medical Center untersuchten die Forscher 61 Frauen mit menstrueller Migräne. Die Wissenschaftler interessierte neben einzelnen Mineralstoff-Konzentrationen auch das Verhältnis von geladenen (ionisierten) – und damit biochemisch wirksamen – Magnesium-Teilchen zu Kalzium-Ionen, da sich die Aufnahme der beiden Mineralien in den Körper gegenseitig beeinflusst. Wie sich zeigte, zeigten Frauen mit menstrueller Migräne nicht nur einen Magnesium-Mangel, auch das Verhältnis von ionisiertem Kalzium zu ionisiertem Magnesium war bei ihnen erhöht. Nach Ansicht der Wissenschaftler bestätigt dies die Hypothese, dass Magnesium-Ionen an der Entwicklung menstrueller Migräne beteiligt sind.

Die genauen Zahlen: Während der menstruellen Migräne wiesen 45 Prozent der Frauen einen Mangel an Magnesium-Ionen auf. Bei einer Migräne, die nicht mit der Menstruation zusammenhing, zeigten hingegen nur 15 Prozent der Frauen einen Magnesium-Mangel. Eine Menstruation ohne Kopfschmerzen ging nur bei 14 Prozent der Frauen mit einem Magnesium-Mangel einher. Auch zwischen Menstruationen sowie zwischen Migräne-Attacken zeigten nur 15 Prozent der Frauen einen Mangel an ionisierten Magnesium.

Auch wenn dieser verhältnismäßig kleinen Studie nur eine begrenzte Aussagekraft zukommt: Darauf zu achten, dass „frau“ genügend Magnesium zu sich nimmt, ist auf keinen Fall verkehrt. Empfohlen werden rund 350 Milligramm pro Tag. Die Hauptlieferanten von Magnesium sind Vollkorngetreideprodukte. Weitere Magnesiumlieferanten sind Milch/-produkte, Fleisch, Leber, Geflügel, Fisch, Kartoffeln, viele Gemüsearten wie beispielsweise Spinat, Kohlrabi und auch Obstsorten wie beispielsweise Erdbeeren. Auch Mineralwässer liefern Magnesium: Hier sollten Wässer mit einem Magnesiumgehalt von mehr als 100 Milligramm pro Liter bevorzugt werden.

Die Ursachen für einen Magnesium-Mangel sind vielfältig. Zum einen nehmen viele Menschen durch modernes Fast Food oder Diäten zu wenig von dem Mineralstoff auf, zum anderen geht durch zu langes Kochen in zuviel Flüssigkeit viel verloren. Außerdem kann die Resorption durch einen hohen Fettgehalt der Nahrung, Durchfall, erhöhten Bedarf in Stresssituationen, Leistungssport, Wachstum, Schwangerschaft, eine vermehrte Ausscheidung bei starkem Schwitzen, Alkoholismus, Medikamente oder bei Diabetes vermindert sein. Da seit mehr als 20 Jahren die Magnesiumbestimmung aus dem Blut von den Krankenkassen nicht mehr bezahlt werde, würden Patienten mit Magnesium-Mangel häufig falsch behandelt, warnen Ernährungsexperten.

Headache (2002) Vol. 42, No. 4, pp. 242 – 248

Media Contact

mc

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik

Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…

Datensammler am Meeresgrund

Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…

Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert

Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…