Selbst wenig Alkohol kann Blutdruck in die Höhe treiben
Schon ein bis zwei Drinks pro Tag können – regelmäßig getrunken – bei einigen Männern das Risiko erhöhen, Bluthochdruck zu entwickeln.
Zu diesem Ergebnis kommen zwei japanische Studien jetzt in der Fachzeitschrift „Alcoholism: Clinical & Experimental Research“. Dieses Ergebnis widerspricht einigen amerikanischen Studien, denen zufolge moderater Alkoholkonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann und sich erst ab einem Schwellenwert von drei bis sechs Drinks auf das Risiko für Bluthochdruck auswirkt.
Doch zwei Unterschiede zwischen Amerikanern und Japanern könnten hier zum Tragen kommen: Zum einen sind Amerikaner im Durchschnitt sehr viel dicker – so dass ihr Alkoholspiegel im Blut nach dem Konsum derselben Alkoholmenge niedriger liegt als bei den leichteren Japanern; das würde einen niedrigeren Schwellenwert erklären. Zum anderen haben 50 Prozent der Japaner einen genetischen Defekt, der den Alkohol-Stoffwechsel beeinflusst. Aktuelle Studien zufolge wirkt sich dieser Defekt aber nicht auf das Risiko für Bluthochdruck aus.
In der ersten Studie fanden Dr. Susumu Ohmori von der Universität in Kyushu und seine Kollegen, dass bis zu einem bestimmten Punkt Bluthochdruck um so häufiger auftrat, je mehr Alkohol die Männer zu sich nahmen. Ehemalige Alkohol-Konsumenten, die drei Monate lang keinen Drink zu sich genommen hatten, wiesen gegenüber Abstinenzlern ein fast zweifach erhöhtes Risiko für Bluthochdruck auf. Mäßige Alkohol-Konsumenten hatten ein noch höheres Risiko und wer mehr als ein paar Drinks pro Tag konsumierte, zeigte sogar ein dreifach erhöhtes Risiko für zu hohen Blutdruck. An dieser Zehn-Jahres-Studie nahmen 1101 Männer und Frauen teil, das erhöhte Bluthochdruckrisiko fand sich aber nur bei Männern.
An der zweiten Studie nahmen 3784 Männer teil, von denen im Verlauf von vier Jahren knapp tausend einen zu hohen Blutdruck entwickelten. Selbst die, die im Schnitt nur ein alkoholisches Getränk pro Tag zu sich nahmen, hatten – je nach Alter – ein um 20 bis 30 Prozent erhöhtes Bluthochdruck-Risiko. Und: Je mehr sie tranken, umso größer wurde ihr Risiko. Bei den stärksten Trinkern war es um das Dreifache erhöht, fanden Dr. Noriyuki Nakanishi von der Universität Osaka und sein Team
Beide Studien werteten allerdings nicht Informationen zur Ernährung der Teilnehmer aus, was ihre Aussagekraft einschränkt, da auch Nahrungsmittel den Blutdruck beeinflussen können.
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