Postnatale Depression auf dem Forschungsprüfstand

Bislang größte Befragung von 100.000 Müttern und Schwangeren in Australien

Australische Forscher haben die bisher größte Studie über postnatale Depression gestartet. Im Zuge dessen werden auf dem fünften Kontinent rund 100.000 Frauen zu ihren Gefühlen vor und nach der Geburt ihrer Kinder befragt. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, ob eine postnatale Depression bereits während der Schwangerschaft entsteht. Ziel des „National Postnatal Depression Programms“ ist es, die Depression frühzeitig zu bekämpfen und betroffene Patientinnen besser zu betreuen. Auch das Interesse der Öffentlichkeit für dieses Thema soll durch die Studie geweckt werden.

Die wissenschaftliche Leiterin der Studie, Anne Buist, von der Abteilung für Psychiatrie der University of Melbourne, schätzt, dass in etwa 15 Prozent der Frauen von einer postnatalen Depression betroffen sind. Häufig bleibe die Erkrankung jedoch nicht diagnostiziert. „Zwei Drittel der Betroffenen werden nie behandelt“, erklärte Buist. Sie wird im Zuge der Studie schwangere Frauen aus ganz Australien über einenZeitraum von dreieinhalb Jahren verfolgen. Untersuchungen der ersten 4.500 Frauen im Werribee Mercy Hospital im Staat Victoria haben bereits begonnen, berichtet die BBC.

Buist betont allerdings, dass zwischen einer echten postnatalen Depression und einem so genannten Heultag, auch „Baby Blues“, genannt, unterschieden werden muss. Der „Baby Blues“ äußert sich durch Weinen, Ängstlichkeit und Gereiztheit zwischen dem dritten und fünften Tag nach der Geburt. Hier ist keine Behandlung notwendig, da der „Blues“ nach wenigen Stunden oder Tagen wieder abklingt. Daher sei es wichtig, die Krankheitssymptome sowie die Häufigkeit und Dauer des Auftretens genau zu beobachten.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane

…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….

Neue Perspektiven für die Materialerkennung

SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…

Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck

Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…