Psycho-Stress erhöht Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall
Japanische Frauen, die sich stark gestresst fühlen, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an den Folgen eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls zu sterben, als Frauen, die sich nicht so stark gestresst fühlen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Fachzeitschrift „Circulation“ vorab veröffentlicht hat.
Die Wissenschaftler um Studienleiter Dr. Hiroyaso Iso analysierten die Daten von 73.424 Menschen im Alter zwischen 40 und 79 Jahren, davon 30.180 Männer und 43.244 Frauen. Alle Studienteilnehmer wurden untersucht und beantworteten einen Fragebogen zu ihrem Lebensstil. Das Schicksal aller Teilnehmer wurde acht Jahre lang beobachtet. In dieser Zeit traten 778 Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei den Männer und 643 derartige Todesfälle bei den Frauen auf.
8656 Frauen und 6891 Männer gaben an, stark unter psychischem Stress zu leiden. Nachdem die Wissenschaftler weitere Risikofaktoren berücksichtigt hatten, fanden sie, dass die gestressten Frauen ein 2,24fach erhöhtes Risiko hatten, einen Schlaganfall zu erleiden, und ein 2,28fach größeres Risiko für eine koronare Herzerkrankung; auch war ihr Risiko, an einer Erkrankung von Herz und Gefäßen zu versterben, 1,6fach erhöht.
Seelisch stark gestresste Frauen waren im Schnitt fünf Jahre jünger, gebildeter und wiesen erstaunlicherweise beim Body Mass Index, der das Körpergewicht in Relation zur Größe setzt, niedrigere Werte auf. Außerdem litten sie häufiger an Bluthochdruck oder Diabetes als Frauen, die sich seelisch weniger gestresst fühlten. Auch rauchten die Gestressten mehr und arbeiteten häufiger Vollzeit. Zudem tendierten sie zu einem aufbrausendem Naturell, ständiger Eile und empfanden öfters ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit beziehungsweise kein erfülltes Leben zu führen.
Männer, die sich mittelmäßig oder stark seelisch gestresst fühlen, hatten ein 1,74fach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt. „Klinische Studien wären der beste Weg, um zu testen, ob Maßnahmen gegen den seelischen Stress die Rate der Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern können“, sagte Iso abschließend.
Circulation (2002), vorab online am 12. August veröffentlicht, 10.1161/01.CIR.0000028145.58654.41
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