Verhütungsmittel: Schlüssel aus der Armutsfalle
Besserer Zugang zu Verhütungsmitteln und gynäkologische Untersuchungen für Frauen spielen nach Angaben der UN-Organisation UNFPA eine Schlüsselrolle im Thema globaler Armutsbekämpfung.
Zu den größten Unterschieden zwischen der ersten Welt und den Entwicklungsländern zählt nämlich nach dem heute, Dienstag, veröffentlichten „State of World Population Report“ die reproduktive Gesundheitsvorsorge.
Nach dem Bericht hat es in den Staaten, die seit den 70-er Jahren ihre Fertilitätsrate senken und damit das Bevölkerungswachstum verlangsamen konnten, höheres wirtschaftliches Wachstum gegeben. Gesicherte Gesundheitsversorgung, Erziehung und Förderungen von Frauen haben dazu beigetragen, heißt es in dem Report. Zusätzlich gebe es auch den Effekt, dass Babys eher überleben, wenn Frauen weniger Kinder zur Welt bringen. Wenn Menschen aus armen Ländern die Chance haben, aus ihrer Not zu flüchten, haben sie weniger Kinder.
Als positives Beispiel nennt der Bericht etwa Brasilien. Dort sei die Bevölkerung in den vergangenen 50 Jahren nicht stark gestiegen. Der Erfolg habe dazu geführt, dass andere Staaten dem Beispiel gefolgt sind. Einen starken Kontrast dazu bilden aber die Entwicklungsländer Afrikas: Dort habe sich die Bevölkerung seit 1955 verdreifacht. In den kommenden 50 Jahren rechnen die Statistiker damit, dass sie sich nochmals verdreifachen wird.
1980 lebten knapp 19 Prozent der Weltbevölkerung in absoluter Armut. Nach UN-Angaben hätte bei einer Verringerung der Bevölkerungswachstumsrate diese Zahl 1990 auf 12,6 Prozent gesenkt werden können. Kritik üben die Vereinten Nationen daran, dass die Industrieländer nur die Hälfte der Gelder, die sie für Entwicklungshilfe versprochen haben, tatsächlich geleistet haben. 2000 wurden 10,9 Mrd. Dollar Unterstützungsgelder an die Länder der Dritten Welt ausbezahlt, das waren um 6,1 Mrd. weniger als eigentlich vereinbart waren.
„Es gibt einen teuflischen Zirkel, der Fertilität mit Armut verbindet. Wenn man Armut bekämpfen will, dann kann man nicht nur über wirtschaftliches Wachstum alleine sprechen“, erklärt Thoraya Obaid, UNFPA-Direktorin. Der soziale Sektor müsse ebenso unterstützt werden wie Gesundheitswesen und Ausbildung, denn nur so könne wirtschaftliches Wachstum erreicht werden.
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