Der Europamarkt für Sporternährung: Sporternährung bald Massenmarkt?
Dass eine gesunde Ernährung und sportliche Betätigung in direktem Zusammenhang stehen mit einem gehobenen Lebensstil, ist in den westlichen Industrienationen mittlerweile ins allgemeine Bewusstsein vorgedrungen. Unter Marktgesichtspunkten spiegelt sich diese Entwicklung in zunehmenden Wachstumsraten in den Sektoren für organische und vegetarische Lebensmittel, Functional Foods und Nahrungsergänzungsmittel wider.
Stark profitieren wird nach einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan auch der Europamarkt für Sporternährung: Im Jahr 2002 noch auf 500 Millionen US-Dollar beziffert, soll das Umsatzvolumen bis 2009 auf 876,52 Millionen US-Dollar steigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Jahreswachstumsrate von 7,5 Prozent.
„Das Konzept der Sporternährung hat in den letzten Jahren eine erhebliche Bedeutungserweiterung erfahren,“ erläutert Anna Ibbotson, Programme Manager bei Frost & Sullivan. „Die Zeiten, als entsprechende Produkte ausschließlich von Eliteathleten und Bodybuildern konsumiert wurden, sind vorbei.“ Damit eröffnet sich für die Anbieter die enorme Chance, den bisherigen Nischensektor in einen Massenmarkt zu verwandeln. Um diesen Schritt erfolgreich gehen zu können, sei allerdings eine Schlüsselherausforderung zu meistern: „Wo bislang die Leistungssteigerung als zentrales Verkaufsargument ausreichte, spielen jetzt Geschmack und Textur eine ähnlich große Rolle.“ Wem es also gelingt, diese Produktmerkmale optimal zu kombinieren, sollte gegenüber der Konkurrenz klar im Vorteil sein, so lautet die Prognose.
Enormes Potenzial in Europa
In der Vergangenheit war der Europamarkt für Sporternährung stets geprägt durch entsprechende Trends in den USA. Momentan erwirtschaftet Europa nur 60 Prozent des US-amerikanischen Umsatzes, Tendenz steigend. Die Tatsache, dass in Europa 2,5 Mal so viele Menschen leben wie in den USA, verweist auf das enorme Expansionspotenzial der Branche. Doch Ibbotson rät zu Besonnenheit: „Der europäische Markt präsentiert sich weitaus inhomogener als sein amerikanisches Vorbild. Eine gute Marketingstrategie für Europa berücksichtigt also regionale, wirtschaftliche, kulturelle sowie rechtliche Unterschiede.“
Einzug in die Supermärkte
Dominiert wird der europäische Markt von einigen großen und vielen kleinen lokalen Marken. Die Mehrheit der großen Unternehmen sind in den Vereinigten Staaten ansässig, werden aber in Europa durch hier ansässige Unternehmen vertreten, so zum Beispiel General Nutrition Co, Prolab, Twinlab und Weider. Daneben werden häufig Distributoren eingesetzt; hierzu zählen die Unternehmen Microtech, Alphatech, Dietsport LDA, Nutrilife SRL, Tony Quinn Health Centres und Vitamin Express. Größtes europäisches Unternehmen ist Multipower (Haleko). Noch werden die verschiedenen Produkte größtenteils über spezielle Absatzkanäle wie Fitnessstudios, Sportgeschäfte oder Internetshops vertrieben. In Zukunft dürften sie allerdings auch in Supermärkten und allgemeinen Lebensmittelmärkten zu finden sein.
Die Analyse von Frost & Sullivan beschreibt die Entwicklung des Europamarkts für Sporternährung für den Zeitraum 1999 bis 2009 und ist gegliedert nach den Inhaltsgruppen Molkenproteine, Casein und Caseinate, Sojaprotein, L-Carnitin und Creatin.
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