Schlechte Leistung durch lauten Bürojob

Angefangene Arbeit wird häufiger von vorne begonnen und neu kontrolliert

Ein „hoher“ Geräuschpegel im Büro verschlechtert insgesamt das Verhältnis zwischen Ertrag und Aufwand der Arbeit. Dies geht aus einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Kooperation mit der ABOVE GmbH hervor. Um befriedigende Ergebnisse zu erzielen, führten Versuchspersonen in solchen Situationen häufigere Kontrollen durch, begannen öfter von Neuem und nutzten umständlichere aber sichere Vorgehensweisen. Zudem tendierten sie in Situationen mit hoher Geräuschintensität dazu, komplexe Aufgaben wie etwa die Textproduktion nur unvollständig oder gar nicht zu bearbeiten.

Im Zuge der Studie wurden die Auswirkungen von Geräuschen mittlerer Intensität auf simulierte Bürotätigkeiten unterschiedlicher Komplexität untersucht. Insgesamt nahmen 32 Versuchspersonen, die alle über Berufserfahrungen im Bürobereich verfügten, am fünftägigen Versuch teil. An den verschiedenen Versuchstagen wurden fünf verschiedene Geräuschbedingungen simuliert. Neben Ruhe (35dB(A)) und einem kontinuierlichen Geräusch mit einem Pegel von 55 dB(A) wurden in den drei weiteren Situationen Bürogeräusche nachgeahmt. Die vom Band gespielten Geräusche wie Telefonklingeln oder laufende Drucker ergaben mittlere Pegel von 40, 55 und 70 dB(A). Unter diesen Bedingungen führten die Probanden sieben bürotypische Versuchsaufgaben durch. Die Aufgaben reichten von einfachen Prüfungen von Rechnungseingängen bis zur Bewertung von Angeboten. Diese Aufgaben ließen sich verschiedenen kognitiven Teilhandlungen und Komplexitätsgraden zuordnen.

Im Ergebnis zeigt sich, dass neben den Geräuschcharakteristika die Aufgabenkomplexität eine zentrale Rolle spielt. Bei Geräuschen relativ hoher Intensität und Informationshaltigkeit sinkt die Leistung, wenn die Komplexität der Aufgaben steigt. Während sich die Störwirkung von Geräuschen bei einfachen Aufgaben wie die Prüfung von Zahlungsanweisungen durch erhöhte Aufmerksamkeit kompensieren lässt, nehmen Bearbeitungsdauer und Fehlerrate bei komplexen Aufgaben zu wie beispielsweise bei der Erstellung von Angeboten. Darüber hinaus steigt das Erholungsbedürfnis der Versuchspersonen mit steigender Lautstärke.

Der Verein Deutscher Ingenieure und die REFA gehen davon aus, dass akustische und visuelle Störungen die Leistung zwischen 20 und 30 Prozent senken. Zugleich haben insbesondere die neuen Informationstechnologien zu einer Leistungsverdichtung bei der Büroarbeit beigetragen. Informationen können und sollen schneller verarbeitet werden. Unterschiedliche Aufgaben werden zu ganzheitlichen Tätigkeiten zusammengefasst, wodurch die Komplexität der zu erledigenden Aufgaben ansteigt.

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Sandra Standhartinger pressetext.deutschland

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