Wachsende Zuversicht bei deutschen Konsumenten
Die Stimmung der Deutschen hellt sich allmählich auf. Sie erwarten offensichtlich, dass es mit der wirtschaftlichen Entwicklung aufwärts geht. Entsprechend positiv beurteilen sie auch, wie sich ihr persönliches Einkommen entwickeln wird. Jedoch ist bei der Interpretation dieser Entwicklung weiterhin Vorsicht geboten: denn die Anschaffungsneigung, die im Vormonat kräftig angestiegen war, bleibt weiterhin ein „Wackelkandidat“.
Der Entschluss der Bundesregierung, die Steuerreform vorzuziehen, sowie der Kompromiss von SPD und CDU/CSU zur Reform des Gesundheitswesens stärkt offensichtlich die Zuversicht der Verbraucher. Die Ergebnisse des ifo-Geschäftsklimaindex, wonach deutsche Unternehmer trotz aktuell eher bescheidener Auftragslage leicht optimistisch in die Zukunft blicken, bestätigt sich auch bei den in der GfK-Konsumklimastudie erfassten Indikatoren zur Verbraucherstimmung.
Nach dem deutlichen Anstieg im Vormonat legt der Indikator Konjunkturerwartung in diesem Monat erneut um 2,6 Punkte zu. Der Indikator Einkommenserwartung steigt mit 1,4 Punkten bereits zum vierten Mal in Folge. Dagegen setzt die Anschaffungsneigung die Aufwärtsentwicklung des Vormonats nicht fort und büßt 4,2 Punkte ein.
Ähnlich wie bei den Unternehmern beruht der leicht gestiegene Optimismus der Verbraucher eher auf Hoffnungen als auf reale Verbesserungen der eigenen Situation. Offensichtlich glauben die Konsumenten, dass politisch endlich etwas angepackt wird und Maßnahmen in die Wege geleitet werden, die aus der derzeitig konjunkturell schwierigen Situation herausführen.
Das aus den Indikatoren zur Verbraucherstimmung abgeleitete Konsumklima stabilisiert sich entsprechend und wird im August auf den Wert von 4,5 ansteigen. Die Wahrscheinlichkeit nimmt zu, dass die Talsohle der Konsumstimmung durchschritten wurde. Damit sind auch die Aussichten, dass sich in Deutschland bis zum Jahresende 2003 der private Verbrauch leicht belebt, besser geworden. Aber: Statt auf generelle Reformaussagen warten die Verbraucher vor allem auf Taten und für sie nachvollziehbare Resultate. Eine grundlegende Erholung beinhaltet vor allem eine spürbar positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.gfk.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Retinoblastom: Aufschlussreiche Untersuchung von Tumorzellen der Netzhaut
Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat ein neues Zellkulturmodell entwickelt, mit dem die Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung beim Retinoblastom besser untersucht…
Eine gut erledigte Aufgabe: Wie Hiroshimas Grundwasserstrategie bei der Bewältigung von Überschwemmungen half
Grundwasser und multilaterale Zusammenarbeit in den Wiederaufbaubemühungen milderten die Wasserkrise nach der Überschwemmung. Katastrophen in Chancen umwandeln Die Gesellschaft ist oft anfällig für Katastrophen, aber wie Menschen während und nach…
Die Zukunft gestalten: DNA-Nanoroboter, die synthetische Zellen modifizieren können
Wissenschaftler der Universität Stuttgart haben es geschafft, die Struktur und Funktion biologischer Membranen mithilfe von „DNA-Origami“ zu kontrollieren. Das von ihnen entwickelte System könnte den Transport großer therapeutischer Lasten in…