Mobile Datendienste werden zur Cash-Cow
Soreon erwartet Verdreifachung des Marktes bis 2007
Der Umsatz mit mobilen Datendiensten wird für die Provider immer mehr zum einträglichsten Geschäft. Während mit Klingeltönen und Co. im laufenden Jahr in Deutschland über 3,7 Mrd. Euro umgesetzt werden, sollen sich diese Einnahmen bis 2007 glatt verdreifachen, ergeben heute, Dienstag, veröffentlichte Berechnungen des Marktforschungsinstitutes Soreon. Dagegen werden im Prognosezeitraum die Einnahmen im Voice-Bereich stagnieren.
Die Berechnungen von Soreon Research decken sich im Wesentlichen mit einer in der Vorwoche präsentierten Analyse des Baseler Prognos-Institutes. Wie Prognos geht auch Soreon davon aus, dass die Datendienste in Zukunft eine der wesentlichsten Umsatzsäulen der Mobilfunkprovider sein werden. So verdienen die Netzbetreiber in Deutschland im laufenden Jahr bereits 17 Prozent ihrer Umsätze mit Datenanwendungen, derzeit noch hauptsächlich SMS. Dieser Anteil soll sich laut Soreon bis 2007 auf 33 Prozent steigern. Daneben könnten auch die Content-Anbieter gut verdienen, indem sie ihre Dienstleistung digital-mobil anbieten. Ihre Umsätze sollen von heute knapp 360 Mio. Euro auf 4,11 Mrd. Euro im Jahr 2007 ansteigen.
Bezogen auf die Anwendungen sieht Soreon-Research-Direktor Steffen Binder vor allem ein rasantes Wachstum bei GPRS-Diensten (E-Mail, MMS) und so genannten Premium-Anwendungen wie Chat, Sport und Erotik. Auf dem Wachstumspfad gebe es aber noch einige Hürden, warnt Binder. So sei der Datenverkehr bei GPRS-Verbindungen oft nur „schneckengleich“ – von der Geschwindigkeit her geringer als ein altes, analoges Modem. „Was jetzt wichtig ist, sind schnelle Netze, da die Nutzer sonst keinen Spaß am Herunterladen von Musik, Videos oder E-Mails haben“, erklärte Binder. Die Einführung von UMTS sei deshalb wichtig, um das prognostizierte Marktwachstum zu realisieren. Darüber hinaus sind die Datendienste den Konsumenten noch vielfach zu teuer: So gaben in der von Soreon durchgeführten Marktstudie 73 Prozent der User an, dass ihnen die Preise zu hoch seien. 45 Prozent der Befragten halten das Preisgefüge für schwer durchschaubar.
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