Ernährung vor der Geburt beeinflusst Lebenserwartung
Negative Auswirkungen bei Mäusen nachgewiesen
Mütter, die sich vor der Geburt schlecht ernähren, könnten direkt die Lebenserwartung ihrer Kinder verringern. Wissenschaftler der University of Cambridge haben in Versuchen mit Mäusen nachgewiesen, dass der Nachwuchs von eiweißarm ernährten Tieren Monate vor seinen Altersgenossen starb. Diese Zeitspanne entspricht der von Jahren beim Menschen. Der negative Effekt verstärkte sich, wenn der Nachwuchs mittels einer fett- und zuckerreichen Ernährung den erlittenen Mangel aufzuholen versuchte. Die Ergebnisse der Studie wurden in Nature veröffentlicht.
Die genauen Auswirkungen der mütterlichen Ernährung auf die menschliche Gesundheit sind schwer zu messen. Es ist laut nicht geklärt, ob Mäuse genaue Anhaltspunkte dafür liefern, was beim Menschen in einer vergleichbaren Situation passiert. Zumindest bei Tieren scheint es jedoch so zu sein, dass bereits geringfügige Veränderungen in der Ernährung der Muttertiere einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit des Nachwuchses haben.
Für die Studie wurden die trächtigen Mäuse eiweißarm ernährt. Ein Teil der Tiere erhielt auch nach der Geburt die gleiche Art von Nahrung. Mit 21 Tagen wurden die jungen Mäuse entwöhnt und erhielten entweder eine normale, gesunde Nahrung oder eine fett- und zuckerreiche. Die normal ernährte Kontrollgruppe lebte rund 765 Tage. Die fett- und zuckerreich ernährten Tiere lebten rund 715 Tage. Jene Tiere, deren Mütter nur die Hälfte des notwendigen Proteins erhalten hatten, die aber anschließend nahrhafte Milch erhielten und normal gefüttert wurden, lebten nur rund 568 Tage. Eine fett- und zuckerreiche Ernährung nach der Entwöhnung verringerte ihre Lebenserwartung weiter auf 517 Tage. Normal ernährte Föten, die nach der Geburt eine weniger nahrhafte Milch erhielten, lebten länger, auch wenn sie in der Folge fettreich ernährt wurden.
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