Muttergewicht entscheidend für Geschlecht der Kinder
Italienischer Forscher untersucht 10.000 Geburten
Ob der Nachwuchs männlich oder weiblich ist, darüber entscheidet offensichtlich mehr als nur der Zufall. Nach Untersuchungen des Gynäkologen Angelo Cagnacci vom Department of Obstetrics and Pediatric Sciences an der Universität von Modena ist das Gewicht der Mutter wesentlich für das Geschlecht der Kinder. Cagnacci hat im Zeitraum zwischen 1997 und 2001 mehr als 10.200 Geburten untersucht und miteinander verglichen, berichtet der Forscher in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Human Reproduction.
Frauen mit einem Körpergewicht unter 54,6 Kilogramm bringen bedeutend weniger Buben zur Welt. Umgekehrt war jedoch die Zahl der männlichen Nachkommen generell höher: auf 110 Jungen kamen 100 Mädchen. Der Forscher berichtet auch, dass die männlichen Embryonen sehr empfindlich auf Belastungen aller Art reagieren. Dazu zählen auch Stress und psychische Probleme der Mutter. Die männlichen Embryonen sind zwar zum Zeitpunkt des Einnistens in die Gebärmutter im Vorteil, denn die Zellen teilen sich schneller und haben eine höhere Stoffwechselrate. Allerdings kommt es bei männlichen Embryonen häufiger zu Fehlentwicklungen als etwa bei weiblichen.
Unklar ist den Forschern aber weiterhin die jahreszeitliche Verschiebung der Geschlechter: So kommen im Herbst wesentlich mehr Jungen als Mädchen zur Welt. Bei der Empfängnis zwischen März und Mai liegen die Chancen ein Mädchen auf die Welt zu bringen höher. Anders als bei Huftieren, bei denen offensichtlich das Muttertier das Geschlecht des Nachwuchses bestimmt , ist das beim Homo sapiens natürlicherweise nicht möglich. Reproduktionsforscher arbeiten aber daran, dass Eltern das Geschlecht ihrer Nachkommen schon vorab bestimmen sollen.
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