IT-Investitionen steigen 2004 wieder
Nach schwierigen Jahren kann die IT-Branche aufatmen: Die IT-Investitionen steigen 2004 wieder leicht an. Dabei steht in diesem Jahr die Optimierung der Unternehmensprozesse im Mittelpunkt, während 2003 noch am stärksten in Sicherheit investiert wurde. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Studie von Handelsblatt, Deutschlands führender Wirtschafts- und Finanzzeitung und der internationalen Unternehmer-Beratung Droege & Comp., die am 22. März auf der CeBIT vorgestellt wurde. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht, wie Unternehmen Veränderungen im IT-Umfeld gestalten und welche IT-Themen 2004 von zentraler Bedeutung sind. Befragt wurden IT-Entscheider ausgewählter Top-Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Besonders in Marketing/Vertrieb sowie in Forschung und Entwicklung besteht der Studie zufolge immer noch Nachholbedarf. Dabei fließen branchenübergreifend mit 18% die meisten Investitionen in Marketing/Vertrieb. Dennoch vergeben die Anwender hier die schlechtesten Noten. Bei Best Practice-Unternehmen hingegen zeigt sich eine höhere Zufriedenheit der Nutzer. „Dank hervorragender Datenbasis können sie fokussierter investieren und verfügen damit über eine maßgeschneiderte Infrastruktur,“ sagt Torsten Frankenberger, Partner und IT-Experte bei Droege & Comp. Hohe Zufriedenheit mit den bestehenden Systemen herrscht hingegen im administrativen Bereich.
Wie schon 2003 ist Kostensenkung noch immer zentrales Thema. Dabei versprechen sich Unternehmen von Standardisierung und Prozessoptimierung viel größere Spareffekte als von Outsourcing. Für die Anwendungsentwicklung rechnen die IT-Entscheider hier nur mit einem leichten Anstieg (2003: 35%; 2004 36%). Im Betrieb jedoch wird der Fremdleistungsanteil nach den Erwartungen der IT-Entscheider von 22% auf 32% deutlich wachsen. Entgegen gängiger Meinung bleibt Off-Shoring für die meisten Branchen eine Randerscheinung. Der Inlandsmarkt ist erster Outsourcing-Adressat, nicht das europäische oder außereuropäische Ausland. Ganz anders bei Unternehmen, deren Kerngeschäft in der Software-Entwicklung liegt. Sie nutzen das hervorragende Know-how und die günstigen Produktionskosten besonders im asiatischen Raum. „Aber so verlockend das Preisgefälle auch ist, es ist doch sehr genau zu prüfen, ab welcher Größenordnung sich Near- oder Offshoring für das Unternehmen lohnt,“ warnt Frankenberger.
An der Tatsache, dass wenige große Betriebs-Software-Hersteller den Markt unter sich aufteilen, wird sich auch in Zukunft nichts ändern – im Gegenteil: Die Konzentration auf die vier Marktführer wird weiter zunehmen. Denn von den 26% der Befragten, die bis dato noch keines der führenden Systeme einsetzen, planen gut die Hälfte innerhalb der nächsten drei Jahre einen Wechsel. „Es stellt sich jedoch die Frage nach den Differenzierungsmerkmalen von Unternehmen, wenn immer ähnlichere Produkte in immer ähnlicheren Geschäftsprozessen entstehen und vermarktet werden“, warnt Frankenberger.
Über die IT-Studie 2004
Bei der Untersuchung „Was bewegt IT-Entscheider 2004?“ handelt es sich um eine repräsentative Studie mit breitem Branchenspektrum und mittelständischem Fokus. Insgesamt nahmen 315 Unternehmen an der Befragung teil; 69% davon stammen aus der Industrie, 22% aus Handel und Dienstleistung sowie 9% aus dem Bereich Financial Services. 62% der Teilnehmer sind mittelständische Unternehmen mit einer Umsatzgrößenordnung zwischen 100 und 500 Millionen Euro. Die Online-Befragung wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Zeitraum Januar/Februar 2004 durchgeführt.
Branchenspezifische Auswertungen sind auf Wunsch erhältlich bei Droege & Comp. GmbH, Düsseldorf.
Handelsblatt
Das Handelsblatt ist die größte Wirtschafts- und Finanzzeitung in deutscher Sprache. Rund 200 Redakteure, Korrespondenten und ständige Mitarbeiter rund um den Globus sorgen für eine aktuelle, umfassende und fundierte Berichterstattung. Durch die Kooperation mit The Wall Street Journal Europe kann die Handelsblatt-Redaktion zudem auf das Dow Jones-Netzwerk mit rund 1.600 Redakteuren weltweit zurückgreifen. Für Entscheider zählt die börsentäglich erscheinende Wirtschafts- und Finanzzeitung heute zur unverzichtbaren Lektüre: Laut Leseranalyse Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung (LAE) 2003 erreicht das Handelsblatt 238.000 Entscheider, das sind 10,6 Prozent.
Droege & Comp.
Die international operierende Unternehmer-Beratung Droege & Comp., Düsseldorf, hat sich in Deutschland in der Spitzengruppe der Top-Management-Beratungsunternehmen etabliert. Gemäß ihrem Leitsatz „Beratung ist Umsetzung“ entwickelt die partnerschaftlich organisierte Consulting-Gesellschaft individuell zugeschnittene Problemlösungen mit konkret messbarem Nutzen für eine vielfältige Klientel aus allen bedeutenden Branchen. Die Beratungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Strategieentwicklung/Innovation, Restrukturierung/Neuausrichtung sowie Effizienzverbesserung/ Kostensenkung.
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