Der russische Markt für unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)
Für die Anbieter unterbrechungsfreier Stromversorgungen (USV) ist Russland ein Wachstumsmarkt, der in einer Reihe von Anwendersektoren exzellente Chancen bietet. Nach einer neuen Analyse der internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan sollen sich die Gesamtumsätze von gegenwärtig 234 Millionen US-Dollar bis zum Jahr 2010 auf 458 Millionen US-Dollar fast verdoppeln. Auf der Grundlage allgemeiner wirtschaftlicher Stabilität in Russland soll insbesondere die Nachfrage aus dem rasant expandierenden IT- und Telekommunikations-Sektor und aus dem Bereich des Gesundheitswesens für Zuwächse sorgen.
In zahlreichen Branchen hat die Entwicklung, die sich gegenwärtig in Russland vollzieht, zu einer verstärkten Investitionstätigkeit geführt. Dabei finanzieren sowohl ausländische Investoren als auch staatliche Stellen verschiedene wichtige Projekte, die mit USV ausgestattet werden, um eine Stromversorgung hoher Qualität zu gewährleisten.
Telekommunikationsindustrie ist wichtiger Abnehmer
Chancen für ein sofortiges Wachstum des USV-Absatzes bietet der schnell expandierende IT- und TK-Sektor. Allein auf dem russischen Telekommunikationsmarkt wurde im Jahr 2003 ein Umsatz von 12 bis 13 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Langfristig dürften umfangreiche Investitionen russischer, westlicher und asiatischer Unternehmen in IT und TK zu einer intensiven Nachfrage nach USV führen.
Die Entwicklung des IT- und TK-Sektors wurde durch staatliche Maßnahmen und Gesetze zusätzlich gefördert. Hier soll eine teilweise Liberalisierung des Marktes die Unternehmen global wettbewerbsfähiger machen. Jüngste Gesetzesänderungen sollen zur Schaffung günstiger gesetzlicher Rahmenbedingungen beitragen.
„Der notwendige Ausbau des Telekommunikationsnetzes in den ländlichen Regionen Russlands und die durch die russische Regierung garantierten fairen Wettbewerbsbedingungen für ausländische Unternehmen bilden die Grundlage für ein langfristiges Wachstum des IT- und TK-Sektors, das positive Auswirkungen auf die Nachfrage nach USV haben dürfte“, fasst Shaun Dawson, Research Analyst bei Frost und Sullivan, zusammen.
Krankenhäuser bergen großes Absatzpotenzial
Maßnahmen zum Ausbau der öffentlichen Infrastruktur, insbesondere des staatlichen Gesundheitswesens, sollen der Nachfrage nach USV ebenfalls langfristig zugute kommen. Gegenwärtig verfügen in Russland nur wenige Krankenhäuser in größeren Städten über USV-Installationen. Laufende Reformprogramme mit dem Ziel, mehr städtische und ländliche Krankenhäuser bzw. mehr Bereiche innerhalb eines Krankenhauses mit USV auszustatten, vergrößern das Umsatzpotenzial für USV-Anbieter.
Auch das industrielle Segment des russischen USV-Marktes soll stetiges Wachstum verzeichnen. Steigende Investitionen in die Stromerzeugung und die Öl- und Gasindustrie sollen ein langfristiges Wachstum stützen.
Nach der Prognose von Frost & Sullivan sollen vom Gesamtumsatz des Jahres 2010 etwa 245,1 Millionen US-Dollar auf den kommerziellen Anwendungsbereich, 83,8 Millionen US-Dollar auf den öffentlichen bzw. Infrastrukturbereich und 129,7 Millionen US-Dollar auf die Industrie entfallen.
Größte Nachfrage nach USV mit geringer und mittlerer Leistung
Der Vergleich der verschiedenen Leistungsklassen ergibt, dass sich die größte Nachfrage langfristig auf USV geringer und mittlerer Leistung konzentrieren dürfte, wobei auch der obere Leistungsbereich stetiges Wachstum erzielen soll.
Größter Umsatzbringer des Gesamtmarktes bleiben USV der mittleren Leistungsklasse, deren Marktanteil im Jahr 2010 43,1 Prozent betragen soll. Das Wachstum in diesem Markt soll sich vor allem auf industrielle Anwendungen stützen. Der überwiegende Teil des Umsatzes soll mit USV einer Leistung zwischen 30,1 und 75,0 kVA erwirtschaftet werden.
Am schnellsten wachsen soll der Markt für kleinere USV. Eine kräftige Nachfrage aus dem IT-, Daten- und TK-Sektor soll die Grundlage für ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 12,3 Prozent im Zeitraum 2003-2010 bilden. Die größten Umsätze sollen in den Bereichen 1,0 bis 3,0 kVA und 3,1 bis 5,0 kVA erzielt werden.
Der Absatz großer USV hält sich gegenwärtig eher in Grenzen. Dennoch soll auch dieser Markt von 2003 bis 2010 mit einer robusten Jahresrate von 8,9 Prozent wachsen. Hier kommt die Leistungsklasse von 200,1 bis 500,0 kVA für das Gros der Umsätze auf.
Eine der größten Herausforderungen auf dem sich entwickelnden russischen USV-Markt dürfte die zunehmende Preisempfindlichkeit werden. Mit der Intensivierung des Wettbewerbs mussten die Wettbewerber bereits auf preisbasierte Strategien zurückgreifen. „Der Markt ist zwar noch nicht an dem Punkt angelangt, wo Preissenkungen unvermeidbar werden, aber um Großaufträge entsteht durchaus schon ein Preiswettbewerb“, notiert Dawson.
Gut ausgebautes Vertriebsnetz ist Erfolgsfaktor
Gleichzeitig wird in der Analyse die große Bedeutung der Vertriebsnetze hervorgehoben. Denn der Erfolg etablierter USV-Hersteller wie APC, Powerware und MGE beruht in hohem Maße auf ihren ausgedehnten Vertriebsnetzen, die nicht nur eine maximale Produktabdeckung für alle infrage kommenden Sektoren gewährleisten, sondern, was noch wichtiger ist, auch den Anforderungen der Kunden vor Ort entsprechen.
„Neueinsteiger, und in gewissem Maße auch die bisherigen Marktteilnehmer, werden erkennen, dass der Schlüssel zum russischen USV-Markt in der Auswahl des richtigen Absatzkanals für ihre jeweiligen Produkte liegt“, schließt deshalb Dawson. „Diese Frage wird über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden, das auf den russischen USV-Markt expandieren will.“
Titel der Analyse: Frost & Sullivan’s Analysis Of The Russian UPS Market (Report B339)Preis der Analyse: Euro 4.760,–
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