Arbeitsmarktflexibilität und Regulierung schließen sich nicht aus

Arbeitsmarktflexibilität und Regulierung schließen sich nicht grundsätzlich aus. Das ist das Ergebnis einer Studie von Marcel Erlinghagen und Klaus Zühlke in der neuen Ausgabe 2/2001 der Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Sie untersuchen die Zu- und Abwanderung im Baugewerbe im Vergleich zum Maschinenbau und gehen dabei der Frage nach, ob das bauspezifische Regulierungssystem noch genügend Flexibilität am Arbeitsmarkt erlaubt. Die Autoren stellen fest, dass in den 80er Jahren aus der Baubranche zwar mehr Arbeitskräfte abgewandert sind als aus dem Maschinenbau, es jedoch beiden Bereichen gleichzeitig gelungen sei, qualifizierte Beschäftigte anzuwerben und zu halten.

Anette Haas und Joachim Möller untersuchen, ob der Qualifizierungstrend zu einem regionalen Ausgleich führt oder ob sich Unterschiede in den Qualifikationen der Beschäftigten verstärken. Für den Zeitraum von 1980 bis 1997 kommen die Verfasser zu dem Ergebnis, dass sich die Qualifikationen eher angeglichen haben und die räumliche Konzentration der Hochqualifizierten abgenommen hat. Gleichzeitig sei allerdings „die Qualifikationsintensität im Produktionsbereich der Kernstädte angestiegen“, so die Autoren.

Dass Arbeitslosigkeit Arbeitnehmer sehr ungleich trifft, belegt ein Beitrag von Beate Kurtz und Hermann Scherl, die die Erwerbslaufbahn von Männern analysieren, die zwischen 1925 und 1939 geboren wurden. Dabei stellen die Autoren fest, dass weniger als die Hälfte dieser Personengruppe bis zum Eintritt in den Ruhestand jemals von Arbeitslosigkeit betroffen war. Über die Hälfte aller Arbeitslosigkeitstage konzentrierte sich sogar auf die zehn Prozent der Betroffenen, die insgesamt am längsten arbeitslos waren.

Weitere Beiträge befassen sich mit der Wiedereingliederung nach der beruflichen Rehabilitation, mit Controlling-Ansätzen in europäischen Arbeitsverwaltungen und mit dem Zusammenhang von Stiller Reserve und geringfügiger Beschäftigung.

Das Heft kann beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, Arbeitsbereich V/7, 90327 Nürnberg, Fax: 0911/179-5999, bestellt werden. Es kostet 26,50 DM zuzüglich Versandkosten.

Media Contact

Referat für Presse- und Öffentli

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen

Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…

3D-Tumormodelle für Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung an der Universität Halle

Organoide, Innovation und Hoffnung

Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…

Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis

Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…