CMG-Studie "Visions 2002": Das bringt das neue Jahr
- Firmen suchen Topkräfte trotz Rezession
- Sicherheit, Basel II-Regularien und bessere Software sind die Topthemen
- SAP, Sun und Oracle sind die Top-Unternehmen im neuen Jahr
Trotz Rezession sind 81 Prozent der Unternehmen in der Hightech-Wirtschaft auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Das ist eine Kernaussage der aktuellen Studie „Visions 2002“, die die internationale Beratungsgesellschaft CMG auf dem Jahresausblick-Event „Vision 2002“ der PR-Agentur Dripke Wolf Weissenbach vorgestellt hat. Die Auguren hatten mehr als 250 Manager aus den Branchen Informationstechnologie, Telekommunikation und Internet nach ihrer Einschätzung für das nächste Jahr und die weitere Zukunft befragt.
Demnach erwarten 18 Prozent der Führungskräfte eine Belebung der Hightech-Branche im kommenden Jahr. Immerhin 41 Prozent gehen von einer steigenden Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) bis spätestens 2003 aus, hat CMG ermittelt. Deutlich über ein Viertel (28 Prozent) rechnen allerdings nicht vor 2005 mit einem Anstieg der Hightech-Konjunktur. Mehr als ein Zehntel (11 Prozent) erwarten laut CMG-Umfrage sogar ein Anhalten der rezessiven Phase bis 2010.
Als die fünf wichtigsten Themen für 2002 nannten die Manager Sicherheitsbelange (70 Prozent), E-Business (59 Prozent), die Auswirkungen der Basel II-Regularien auf die Wirtschaft (58 Prozent), die Verbesserung der Softwarequalität (49 Prozent) und das elektronische Kundenmanagement (Electronic Customer Relationship Management, eCRM; 41 Prozent). Weitere wichtige Themen für das nächste Jahr sind nach Einschätzung der Wirtschaftsführer Java (39 Prozent), „intelligende“ Internetdienste (Webservices; 35 Prozent), Mobile Business (33 Prozent), Voice Commerce (32 Prozent), Business Intelligence (32 Prozent), das Online-Beschaffungswesen (E-Procurement; 30 Prozent), betriebswirtschaftliche Software (Enterprise Resource Planning, ERP; 30 Prozent), Content Management (28 Prozent) und Supply Chain Management (SCM; 26 Prozent). Das Schlusslicht bildet Microsofts neue Internetstrategie „.Net“: lediglich 19 Prozent der von CMG befragten Manager stuften „.Net“ als ein Trendthema für 2002 ein.
Welche Branchen haben den größten Nachholbedarf in Sachen Informationstechnologie, hat CMG gefragt. 40 Prozent der Kontaktierten meinen, dass der Handel am stärksten hinterherhinkt. 37 Prozent erwarten aus der Industrie die höchste Nachfrage nach IT-Ausrüstung. 24 Prozent der Führungskräfte sehen bei Banken, 22 Prozent bei Versicherungen und 7 Prozent bei Medienkonzernen den größten Nachholbedarf.
Wie schnell muss sich die Investition in neue Technologien rechnen, damit sich die Wirtschaft entschließt, Geld in die Hand zu nehmen, wollte CMG in der Umfrage wissen. 11 Prozent der Befragten gaben sich besonders ungeduldig: Binnen sechs Monaten muss der Return on Investment (ROI) erreicht sein. 37 Prozent stecken Geld in ein neues Projekt, wenn die Wirtschaftlichkeit innerhalb eines Jahres abzusehen ist. 39 Prozent gedulden sich sogar zwei Jahre, bevor sie eine Rendite erwarten. Zu langfristigen Investitionen, die fünf Jahre oder noch länger brauchen, bevor sie einen ROI abwerfen, sind laut CMG-Umfrage nur 11 Prozent der Führungskräfte bereit.
CMG wollte auch wissen, was von der New Economy, die 2001 ein jähes Ende gefunden hatte, übrig geblieben ist. 91 Prozent der Manager sind der Meinung, dass der einstige Hype auch die traditionelle Wirtschaft verändert hat. 48 Prozent sehen eine wesentliche Einflussnahme auf die Wirtschaft auch für die Zukunft. 91 Prozent sind der Überzeugung, dass das Internet über das Ende des Booms hinaus wichtiger ist als je zuvor. 96 Prozent der Befragten halten die Integration der verschiedenen IT-, Telekommunikations- und Internet-Systeme für die größte Herausforderung im nächsten Jahr, hat die CMG-Umfrage ergeben.
Welche Firmen sollen in Zukunft eine größere Rolle im Hightech-Markt spielen, wollte CMG wissen. Das Ergebnis: Die Hälfte der Manager in deutschen Unternehmen wünschen sich eine stärkere SAP. 44 Prozent würden sich über mehr Einfluss von Oracle freuen. Die heute schon starke Marktposition von Microsoft wollen 40 Prozent der Führungskräfte künftig noch dominanter sehen. Auf der Hardwareseite hat Sun Microsystems überraschenderweise IBM überholt: 45 Prozent würden eine stärkere Marktpräsenz von Sun begrüßen, 42 Prozent eine erstarkte IBM.
CMG hat auch ermittelt, wie sich Führungskräfte und Fachleute auf dem laufenden halten und Investitionsentscheidungen vorbereiten. Die größte Bedeutung kommt demnach direkten Treffen mit den Anbietern von Informations- und Kommunikationssystemen und Beratern zu. Für 57 Prozent der Befragten haben diese Meetings den höchsten Einfluss auf Beschaffungsmaßnahmen. 37 Prozent der Kontaktierten vertrauen auf die Medien: Sie informieren sich primär aus der Presse. 29 Prozent streifen vor allem über Messen, um aktuelle Trends aufzuspüren und sich über Produkte zu informieren, hat die CMG-Untersuchung zutage gefördert.
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