Deutschland im Mobilfunk-Spitzenfeld
Der rasante Boom bei Mobilfunk-Anschlüssen setzt sich mit steigender Tendenz weiter fort, so dass allein in Deutschland die Zahl der Verträge im Jahr 2010 auf 120 pro 100 Einwohner steigen könnte. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM), der als Hauptursache für den scheinbar unaufhaltsamen Trend bei Mobiltelefonie ein verändertes Nutzerverhalten und neue Technologien ausweist. „In Europa liegt der Wachstumstreiber vorrangig in der Tendenz der Kunden zu Zweit- oder Dritthandys, wobei schon heute auf 100 Einwohner rund 105 Verträge und Prepaid-Karten kommen“, erläutert Manfred Breul, Bereichsleiter Telekommunikation beim BITKOM, im Gespräch mit pressetext.
Demnach kämen zu geschäftlichen Handys immer häufiger private oder umgekehrt, so dass auch die Zahl der Datenkarten kontinuierlich zunimmt. Der momentane westeuropäische Durchschnitt liegt mit 98 Anschlüssen daher auch deutlich vor den USA. „Die Vereinigten Staaten haben beim Mobilfunk einen eher verhaltenden Start hingelegt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass unterschiedliche Standards vorhanden sind und eine stärkere Regionalisierung der Anbieter bei fehlenden Roaming-Abkommen lange Zeit die Kundenakzeptanz hemmte“, unterstreicht Breul.
Mit vereinheitlichten Technikstandards konnte der digitale Mobilfunk in Deutschland von Mitte 1992 bis Ende 1993 knapp eine Mio. Kunden an sich ziehen. Drei Jahre später stieg diese Zahl auf fünf Mio. Nutzer, die mit der Prepaid-Karten-Einführung in den Jahren 1999 und 2000 die höchsten Zuwächse verzeichnete. Im August letzten Jahres übertraf die Zahl der Mobilfunk-Verträge erstmals die Zahl der Einwohner Deutschlands. „Auf den deutschen Mobilfunkmarkt bezogen, ist davon auszugehen, dass die Kunden mittlerweile verstärkt laufzeitgebundene Mobilfunkverträge kaufen, in denen subventionierte Handys zu günstigen Gesprächstarifen angeboten werden“, so der Experte. Neue Technologien in Form von UMTS-Handys und -Karten, die in dritter Generation schnelle Internet-Zugänge bieten, sind folglich dabei, sich endgültig auf dem Markt durchzusetzen.
Die Zahlen belegen, dass der UMTS-Sektor zwischen Ende 2005 und Ende 2006 mit einer Verdreifachung auf rund 6,5 Mio. Nutzer aufwarten konnte. Die UMTS-Technologie sieht der BITKOM gegenüber herkömmlichem GSM-Mobilfunk deshalb auf der klaren Überholspur. Die schnelle Mobilfunktechnik via UMTS wird nach Schätzungen des Branchenverbands Ende 2007 auf rund 10,5 Mio. Verträge anwachsen. Mobile Datendienste seien demnach einem Boom ausgesetzt, wobei deren Anteil, inklusive Messaging-Dienste, heute bereits ein Viertel des Gesamtumsatzes ausmacht – Tendenz weiter steigend.
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http://www.bitkom.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
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